Neukirchen-Vluyn. . Der Heimat- und Verkehrsverein Neukirchen reagiert auf Kritik des Werberings. Die Frage: Wilhelmine-Bräm-Platz?Denkmalplatz? Oder ganz anders?
Das mochte der Heimat- und Verkehrsverein Neukirchen nicht auf sich sitzen lassen: Es sei eine Zumutung für alle Mitglieder, in eine rückständige Ecke verortet zu werden, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Damit reagiert der HVV auf eine Stellungnahme des Werberings zur Namensgebung für den Platz vor dem Erziehungsverein. „Wer sich das Denkmal im Namen wünscht, wendet den Blick statt in die Zukunft in die Vergangenheit – und in eine zweifelhafte dazu“, hatte der Vorsitzende Gernot Fietze unter anderem ausgeführt (die NRZ berichtete).
Der HVV sei mit seinen mehr als 500 Mitgliedern deutlich breiter aufgestellt als „die exklusive Werbegemeinschaft oder manche politische Gruppierung“. Man habe „klar und ohne Ressentiments“ dargelegt, warum der HVV einen anderen als den vorgeschlagenen Namen bevorzuge.
Vergessen wäre unredlich
„Es sind eben nicht die vergangenen Staatlichkeiten, die mit dem Denkmal ein Andenken finden, sondern die Mitglieder der in Neukirchen ansässigen Familien, die durch zwei mörderische Weltkriege aus unserer Mitte gerissen wurde“, heißt es weiter.
Die einfachste Möglichkeit wäre die des Vergessens, diese Variante hält der HVV aber für unredlich, „denn die Blutbäder der Schlachten des ersten Weltkriegs und auch die unvergessenen Gräuel in den von den Deutschen besetzten Gebieten im zweiten Weltkrieg sind uns eine Mahnung, jederzeit zu versuchen, es eben besser und friedlicher zu machen“, heißt es.
Anders als ursprünglich geplant wird sich die Politik nicht erst bei der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung mit der Frage beschäftigen, ob der Platz wie von der Jury vorgesehen Wilhelmine-Bräm-Platz heißen darf. Auf Antrag der CDU-Fraktion wird die Frage des Namens bereits in der Sitzung des Stadtrates am Mittwoch, 21. März, behandelt. Die Sitzung ist öffentlich und beginnt um 17 Uhr.