Moers. . Über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft sollen Flächen vermarktet werden, doch die fehlen langfristig. Jansen: Kohlenhuck nicht zu entwickeln.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft wir4 vertritt die Interessen von Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg, wenn es um die Entwicklung großer gewerblicher Flächen geht. Genau solche Flächen gehen wir4 aber aus, wie Vorstand Brigitte Jansen berichtet. Die größte Fläche, Kohlenhuck, könne, so Jansen, nicht entwickelt werden, weil eine Vorgabe im Landesentwicklungsplan (LEP) das unmöglich mache.
Kohlenhuck? Das Gebiet ganz im Norden von Moers galt viele Jahre als Pfund, mit dem die Grafenstadt in nicht allzu ferner Zukunft wuchern und Investoren und Unternehmen anlocken würde. Zwar sind im Gewerbepark Genend und in Rheinberg noch Flächen zu haben, aber ein so große, zusammenhängende Fläche wie die 20 Hektar in Kohlenhuck gibt es nicht mehr.
Viele hatten auf Neuansiedlungen gehofft
Vor allem in Moers hatten sich viele darauf eingerichtet, dass nach der Entwicklung von Logport IV in Kamp-Lintfort jetzt in absehbarer Zeit neue Unternehmen in Kohlenhuck ihre Zelte aufschlagen und zusätzliche Gewerbesteuer nach Moers bringen würden.
Das wird nach aktuellem Stand nicht so sein, wie Brigitte Jansen bestätigt: „Wir haben keine Möglichkeit zu expandieren.“ Gegen die Entwicklung von Kohlenhuck als Gewerbefläche steht Punkt 6.33 des Landesentwicklungsplans: „Neue Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen sind unmittelbar anschließend an die vorhandenen allgemeinen Siedlungsbereiche oder Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen festzulegen.“ Brigitte Jansen: „Eine solche Anbindung gibt es aber nicht.“
Absagen an Unternehmen, falls sich nichts ändert
Eine Änderung der Vorgaben ist zurzeit nicht in Sicht. Zwar hat die CDU/FDP-Regierung in Düsseldorf im Dezember vergangenen Jahres das so genannte Entfesselungspaket II beschlossen, doch zum Punkt 6.33 im LEP gibt es mit Blick auf die zwingende Anbindung keine grundlegende Änderung.
Auch von anderer Seite erwartet Jansen keine Unterstützung. Sie geht davon aus, dass der neue Regionalplan des Regionalverbandes Ruhr (RVR) zwar neue Flächen für gewerbliche Nutzung in der Region ausweisen wird, jedoch nicht im wir4-Gebiet. Jens Hapke, Pressesprecher beim RVR, wies vergangene Woche darauf hin, dass der Regionalplan im Juni vorgestellt werden soll.
Angesichts der zurzeit absehbaren Entwicklung ist sich Jansen aber sicher: „Wenn sich nichts ändert, werden wir in nicht allzu ferner Zukunft ansiedlungswilligen Unternehmen auch Absagen geben müssen.“