Neukirchen-Vluyn. . Mirja Boes begeistert das Publikum in der Kulturhalle mit Comedy und Musik und die und die Honkey Donkeys gehorchen ihr sogar aufs Wort.

Wer kennt das nicht: Im Geschäft ist ein Teil noch so unglaublich toll und nützlich, dass man es kaufen muss, aber zu Hause stellt man fest, dass es in Wahrheit eines dieser Dinge ist, die im Keller landen. Zu kleine Schuhe, ein Thermomix, ein Joghurt-Maker: Das alles hat Mirja Boes, wie viele andere vermutlich auch, im Keller stehen. Auch die Fitness-DVD reiht sich ein.

Aussehen wie Heidi Klum

„Die habe ich gekauft, um abzunehmen, um so auszusehen wie Heidi Klum. Also habe ich die DVD angemacht und mich erstmal mit einer Tüte Chips aufs Sofa gelegt und bewundert, wie der Typ sich da bewegt“, erzählte Boes. Abgenommen hat sie so allerdings nicht. Darüber, aber auch über das Elternsein, Volksmusikshows und lästige Nebenjobs berichtete Mirja Boes am Samstagabend in der Kulturhalle.

Zum vierten Mal gastierte Boes bereits in der Kulturhalle. Erstmals aber mit ihrem aktuellen Programm „Für Geld tun wir alles“. „Es war nicht schwer, sie bei einer erneuten Anfrage zu überzeugen“, sagt der Programmplaner der Kulturhalle, Oliver Nickel zufrieden. Mit rund 400 Besuchern war die Kulturhalle fast ausverkauft. Doch Boes kam nicht allein: Sie hatte ihre sechsköpfige Band Honkey Donkeys dabei. Die Truppe hörte aufs Wort und musste nach dem ersten Lied die Sachen anziehen, die Boes ihnen rausgelegt hatte. Kurz darauf, heiteres Gelächter im Saal: Verkleidet als Conchita Wurst im langen Abendkleid, im rosafarbenen Gitzer-Tutu, im Schulmädchen-Look, als König, Banane und als Einhorn kamen die Musiker auf die Bühne.

Wenig Kommunikation im McDrive

Boes zeigte eine Seite, die man aus dem Fernsehbusiness so gar nicht von ihr kannte. Sie rockte die Bühne mit einem Rock-Pop-Song nach dem nächsten. Die selbstgeschriebenen Lieder behandelten ihre typischen Themen: Frauen, Männer, die zu allem Ja sagen, anstrengende Kinder.

Die typische Stand-Up-Comedy kam aber auch nicht zu kurz. So erzählte sie von ihrer Erfahrung als Mitarbeiterin im McDrive bei McDonald’s. Als kommunikativer Mensch, habe sie Kundengespräche führen wollen, was den hungrigen Menschen gar nicht gefiel. „Keiner wollte weiter mit mir reden, die hatten einfach nur Hunger. Teilweise wollte ich das Wechselgeld durchs Fenster ins Auto werfen, weil ich Angst hatte, dass die mir die Hand abbeißen.“ Die kurzweiligen Geschichten kamen besonders gut bei den Besuchern an.

Variationen über „Tausendmal berührt“

Vor der Pause stellte Boes ein Bandkörbchen mit Zetteln auf die Bühne, auf die das Publikum schreiben sollte, was die Band, getreu dem Programmnamen „Für Geld tun wir alles“, machen soll. Vom Fruchtbarkeitstanz tanzen, über einen Nana Mouskouri-Hit singen, bis hin zu Romeo und Julia nachspielen war alles dabei. Aber dann folgte das Highlight: Das Lied Tausend mal berührt sollte in verschiedenen Variationen gespielt werden. Kein Problem für die Band, so spielten sie es unter anderem als Free-Jazz-, Polka-, Death Metal- und Opernversion. Musikalisches Können und ihr Improvisationstalent haben die Musiker da unter Beweis gestellt.

Zugabe!

Zum Abschluss sang Mirja Boes noch einmal gemeinsam mit ihrer Band und sorgte damit für ein jubelndes Publikum, das gleich eine Zugabe forderte und diese natürlich auch erhielt.