Moers. . Die Awo möchte sich vom Modell des ehrenamtlichen Vorstands verabschieden und auf eine hauptamtliche Führung setzen. Änderungen sind in Arbeit.
Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) des Kreises Wesel stellt sich organisatorisch neu auf. Das hat der Vorsitzende des Awo-Kreisverbandes, Jochen Gottke, auf Nachfrage der NRZ erklärt. Die Änderung der Struktur soll zum 1. Juli 2019 in Kraft treten. Der wesentliche Unterschied: Die Awo führt ein Präsidialmodell ein. „Es wird dann keinen ehrenamtlichen Vorstand mehr geben, sondern einen hauptamtlichen“, erklärt Gottke.
In dieser Planung wird der derzeitige Geschäftsführer zum hauptamtlichen Vorstandsvorsitzenden. Dessen Position soll in einem Führungstrio flankiert werden von den beiden derzeitigen Stellvertreterinnen. Zum 1. Januar hatte Dr. Bernd Kwiatkowski den bisherigen Geschäftsführer Bernhard Scheid abgelöst. Scheid ist zum Anfang des Jahres in den Ruhestand gegangen.
Gottke würdigt Verdienste von Bernhard Scheid
Nach NRZ-Informationen soll es zuletzt zwischen Gottke und Scheid gekriselt haben. Scheid selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Über ihn sagt Gottke allerdings: „Er hat sehr gute Verdienste geleistet.“
Die momentane Situation nutze die Awo als Probephase, sagt der Vorsitzende. Die zur strukturellen Umstellung notwendige Satzungsänderung soll Anfang Juli dieses Jahres auf einer Sondersitzung aller Delegierten aus den Ortsvereinen beschlossen werden.
Auf der nächsten Kreiskonferenz im Juni 2019 soll das siebenköpfige Präsidium gewählt werden, das den hauptamtlichen Vorstand einstellt. Und Jochen Gottke, der bisher bereits über 20 Jahre lang als ehrenamtlicher Vorsitzender fungiert hat? Es sei im Gespräch, dass er für die erste Periode den ehrenamtlichen Vorsitz des Präsidiums übernehme, sagt Gottke.
Es gibt keine Alternative zu einer neue Struktur
„Wir müssen uns strukturell neu aufstellen“, betont der Awo-Vorsitzende. Dazu gebe es keine Alternative. Die bisherige Organisation ist für die Arbeiterwohlfahrt auch angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung offenkundig nicht mehr zukunftsfähig. „Wir sind nicht mehr in der Lage, den Kreisverband ehrenamtlich zu führen“, unterstreicht Gottke.
In einem weiteren Schritt möchte die Awo die Ortsverbände stärker unterstützen. Man müsse sie beispielsweise bei der Buchführung entlasten, sagt Gottke. Die Mitglieder übernähmen Tätigkeiten, die über das Maß von Ehrenamtlichen hinausgingen, heißt es.