Moers. . Abriss und Neubau in Schritten und im laufenden Betrieb ist teuer und birgt viele Risiken. Jetzt kommt der benachbarte Sportplatz in den Blick.
Müssen die Planungen für die neue Hauptfeuerwache am Jostenhof über den Haufen geworfen und an einem anderen Standort neu konzipiert werden? Ausgeschlossen ist das nicht mehr. Dabei fällt auch der Blick auf den benachbarten Sportplatz von Rot-Weiß Moers.
Seit mehr als zwei Jahren wird daran geplant, die Hauptfeuerwache in Schritten abzureißen und jeweils neu zu bauen – im laufenden Betrieb. Heißt: Während Abriss und Neubau müssen Feuerwehr und Rettungsdienst uneingeschränkt einsetzbar sein. Geschätzte Kosten: 28 Millionen Euro.
Prinzipiell machbar sei das durchaus, erklärte am Montag Cordula Caußen vom Planungsbüro Gestering/Knipping/de Vries aus Düsseldorf in einer gemeinsamen Sitzung von Bau- und Feuerwehrausschuss. Allerdings setzt Gaußen in ihrem Gutachten die Kosten auf mindestens 30 Millionen Euro an, weil nach ihrer Überzeugung der Flächenbedarf größer ist, als veranschlagt. Dazu sollte ein „Puffer“ in Höhe von 30 Prozent berücksichtigt werden, schließlich noch einmal jährliche Baukostensteigerungen, die wegen des Baubooms derzeit eher bei 5 als bei 3 Prozent liegen dürften. Doch damit nicht genug: Die Umsetzung eines Neubaus in Schritten und im laufenden Betrieb berge große Kostenrisiken, etwa durch Sicherungsmaßnahmen, wiederholte Baustelleneinrichtungen, interne Umzüge, Provisorien.
Vor diesem Hintergrund sollte die Stadt die Möglichkeit eines Neubaus an einem anderen Standort prüfen, was billiger und weniger risikoreich wäre, schlägt Caußen vor. Aber: Die Wache kann nicht irgendwo hin, wo gerade eine Fläche frei ist. Der Standort muss zentral liegen, damit Feuerwehr- und Rettungsdienst schnell an allen Stellen in der Stadt sein können. Zumindest theoretisch kommt der Fußballplatz von Rot-Weiß Moers neben der Jostenhof-Wache in Frage. Groß genug, so der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp, wäre die Fläche.