Kamp-Lintfort. . Am Schicksal des weißen Katers nehmen viele Menschen auf Facebook Anteil. Das zweite Fundtier dagegen hat ziemlich schlechte Laune.

Auf der Facebook-Seite der Tierherberge Kamp-Lintfort rührt er mit seiner Geschichte die Herzen, der schneeweiße Kater. Mehr als 400 Menschen nehmen Anteil. Am 30. Dezember fanden Mitarbeiter die Fellnase in der Nähe des Tierheims in einer Transportbox. Ausgesetzt. Keine Decke gegen die Kälte, keine Infos über das Tier, nichts.

Es scheint ein Britisch-Kurzhaar zu sein. Die stattliche Statur und die bernsteinfarbenen Augen sprechen dafür. Auf sechs bis sieben Jahre schätzen sie ihn und – bei rein weißen Katzen eher die Ausnahme als die Regel – er ist nicht taub.

„Nett und freundlich“ sei der arme Kerl, sagt Nadine Förster, stellvertretende Leiterin der Tierherberge. Erst mal bleibt er unter Beobachtung in der Quarantäne-Station, dann kommt er in die Vermittlung. Das Problem, das häufig auftritt und auch bei diesem üblicherweise nicht gerade billigen Rassekater zutraf: Viele Fundtiere sind zwar gechipt, aber dann nicht registriert worden oder die Halter-Adresse ist nicht mehr gültig.

Es gibt zwei neue Fundtiere

Er ist eines von zwei Fundtieren, die in der Zeit zwischen Weihnachten und erster Januar-Woche aufgenommen wurden. Das bezeichnet Förster als „sehr ruhig“. Auch an Silvester oder am Tag danach, wo sonst schon mal von Böllern aufgescheuchte Hunde gefunden oder gesucht werden, gab es keine Notrufe. „Scheinbar wurde auch weniger geknallt“, vermutet Nadine Förster.

Einen ungewöhnlichen Gast beherbergt das Kamp-Lintforter Tierheim seit dem 28. Dezember: ein Minischwein. Gefunden wurde es in der Leucht. Aber so richtig Lust, den Wald und die Freiheit zu verlassen, hatte das Tierchen wohl nicht. Ein Tierarzt musste es erst in Narkose schießen. Entsprechend ist nun die Laune des Schweinchens: „Er ist nicht sehr freundlich. Der geht auch schon mal nach vorn“, sagt ein Mitarbeiter. Immerhin ist er stubenrein, wie das Tierheim vermeldet.

Schweine sind saubere Tiere

„Das ist aber nichts Ungewöhnliches“, erklärt Förster. „Schweine sind sehr saubere und auch sehr intelligente Tiere, die niemals dort, wo sie schlafen, ihr Geschäft erledigen würden. Auch in der Tierherberge verlässt das Schweinchen also seinen Stall und geht in den Außenbereich. Aber ein Haustier wird er wohl nicht mehr, glaubt Förster. „Es ist durchaus möglich, Schweine dazu zu bringen, an der Leine spazieren zu gehen, aber das muss man dann ganz früh anfangen.“

So wird man in der Tierherberge wohl eher nach einem Plätzchen bei einem Bauern für den kleinen Kerl suchen, damit er wieder glücklich ist. Es gebe auch durchaus schon Interessenten.