Händler der Moerser Innenstadt berichten vom ersten kleinen Ansturm in ihre Läden. Konkurrenz herrscht dabei nicht nur zu den Nachbarläden.

  • Der Handelsverband Deutschland erwartet eine Umsatzsteigerung von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr
  • Eine Umfrage in der Moerser Innenstadt zeigt: Händler zufrieden mit dem Start in das Weihnachtsgeschäft
  • Trotz großer Konkurrenz durch Online-Handel setzen viele Käufer auf die Beratung vor Ort in den Geschäften

Mehr Umsatz in der Vorweihnachtszeit – die Einzelhändler in Moers blicken positiv auf das Weihnachtsgeschäft. Der Handelsverband Deutschland erwartet eine Umsatzsteigerung von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz gefühlt weniger Zeit zum Einkaufen der Geschenke, weil Heiligabend auf den vierten Advent fällt.

„Das Weihnachtsgeschäft definieren wir von November bis Dezember. Und die heiße Phase beginnt jetzt“, sagt Wilhelm Bommann, Geschäftsführer vom Einzelhandelsverband Niederrhein.

„Viele Einzelhändler machen 20 bis 25 Prozent ihres Jahresumsatzes in der Zeit vor Weihnachten“, hebt Bommann die Bedeutung des Weihnachtsgeschäfts hervor. „Obwohl die Zahl der Verkaufstage gleich ist, ist der Zeitdruck, die Besorgungen für Weihnachten zu erledigen, bei vielen größer als im letzten Jahr.“ 2016 blieben nach dem vierten Advent für Textilien, Unterhaltungselektronik und Co. noch sechs Tage Zeit.

Moerser Einzelhändler zufrieden mit dem Start

Eine aktuelle Umfrage in der Moerser Innenstadt bestätigt die Einschätzung Bommanns. „Am Freitag und Samstag hatten wir einen großen Andrang wegen des Black Friday“, berichtet Joachim Plass, Geschäftsführer des Saturn in Moers. Der „Black Friday“ ist eine Marketingstrategie aus Amerika, die auch Deutschland vermehrt übernommen hat. An diesem besonderen Freitag verkauften Händler in ihren Läden Artikel zu besonders günstigen Konditionen. Smartphones, TV-Geräte und Kaffevollautomaten werden vor Weihnachten besonders stark nachgefragt, so Plass weiter.

Christina Reps, Inhaberin von Villa Wölkchen, teilt die Vorweihnachtszeit in zwei Phasen ein: „Das Weihnachtsgeschäft befindet sich gerade in der Dekophase. Am letzten Wochenende haben wir deshalb viele Ornamente verkauft.“ Auf die Dekophase folge dann die Geschenkephase, die am Adventssamstag richtig losgehen würde.

„Der Freitag war schwach, dafür der Samstag stark“, sagt Joachim Riegel, Filialleiter von Thalia Bücher. Besonders Krimis seien gefragt. Der größte Andrang käme seiner Erfahrung nach aber erst kurz vor Weihnachten.

Das „Fühlen, Riechen und Schmecken ist nach wie vor kaufentscheidend“, erklärt Bommann, warum sich viele für einen Kauf im Geschäft entscheiden, obwohl man es auch im Internet bestellen könnte. So würde man eher dem Urteil der Verkäuferin vertrauen, als Bewertungen im Netz.

Eine zweite Meinung, auf die der Käufer sich besonders bei Schmuck und Parfüm verlassen muss. „Das erste Wochenende des Weihnachtsgeschäfts ist bei uns sensationell gut gelaufen“, erzählt Heide Epping, Filialleiterin der Parfümerie Pieper. Und auch beim Juwelier Hungeling war Geschäftsleiterin Gabriele Wilhelm sehr zufrieden mit dem ersten Wochenende. Der Konkurrenz aus dem Internet versucht man hier mit Werbeanzeigen etwas entgegen zu setzen.

Am 24. Dezember ist es zu spät

Brillantschmuck und Uhren seien die Dauerbrenner. Und wie in jedem Jahr erwartet Gabriele Wilhelm die Art von Käufer, die auf den letzten Drücker noch ein Geschenk besorgen müssen, traditionell am 24. Dezember. Der fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag, an dem es diesmal schon zu spät ist.