Moers. . Der mobile Bürgerservice in Moers kommt. Ein Mitarbeiter ist 15 Stunden pro Woche vor Ort, Vor- und Nachbereitung dauern fast doppelt so lange.

  • Der mobile Bürgerservice in Moers kommt. Starten kann das neue Angebot ab März 2018
  • Ein Mitarbeiter ist 15 Stunden pro Woche vor Ort, Vor- und Nachbereitung dauern fast doppelt so lange
  • Claus Peter Küster freut sich, dass seine Initiative Erfolg hat. Das sehen nicht alle so

Wer etwas auf dem Amt zu erledigen hat, muss künftig nicht mehr zwingend zum Rathaus in die Stadtmitte fahren. Mit den Stimmen des Bündnisses für Moers (SPD, Grüne, Grafschafter) und der neuen Fraktion Pro Kultur und Stadtentwicklung hat der Rat am Mittwoch beschlossen, einen mobilen Bürgerservice einzurichten.

Frühestens im März 2018, so sieht es die Verwaltung, kann der mobile Bürgerservice an den Start gehen, zunächst in drei, dann in fünf Stadtteilen. In Meerbeck, Repelen und Kapellen könnte die Sparkasse passende Räume in ihren Filialen zur Verfügung stellen.

CDU: wenig effektiv

In Scherpenberg und Schwafheim sind die Planungen noch nicht soweit, Räume in den Kirchengemeinden sind hier im Gespräch. „Wir hätten auch Ausweichmöglichkeiten, in Scherpenberg bei der Caritas und in Schwafheim im Altenheim“, sagte Claus Peter Küster am Donnerstag auf NRZ-Anfrage.

Küster, Fraktionsvorsitzender der Grafschafter, ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass es Jahre, nachdem die Bürgerservice-Nebenstellen in den Stadtteilen geschlossen wurden, jetzt wieder Anlaufstellen geben wird.

CDU: Haushaltssicherung wird so untergraben

„Es ist wichtig, dass der Bürgerservice vor Ort ist. Die Leute freuen sich, dass es endlich jemanden gibt, der bürgernah handelt“, sagte Küster am Mittwoch im Rat.

Das sehen nicht alle so. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Ingo Brohl meint: „Die Maßnahme ist nicht gegenfinanziert und nicht effektiv. So wird der Haushaltssicherungspakt untergraben.“

15 Stunden Service für alle Stadtteile zusammen

Wie die zuständige Dezernentin, die Beigeordnete Kornelia zum Kolk, berichtete, wird für den mobilen Bürgerservice eine neue Stelle geschaffen: „Die Stelle liegt bei 41 Wochenstunden. Wir gehen davon aus, dass 15 Stunden in den Servicestellen verbracht werden, der Rest der Arbeitszeit wird für logistische Arbeitszeiten wie An- und Abfahrt benötigt.“

Die Standorte erhalten feste Öffnungszeiten, denkbar wäre zum Beispiel wochentags 9 – 12 Uhr. Noch zu klären ist nach städtischen Angaben, ob Mitarbeiter des Bürgerservices im Rathaus aushelfen, wenn der Mitarbeiter des mobilen Bürgerservices Urlaub hat oder krank wird. Im Rathaus kommt es bereits jetzt auf Grund großer Nachfrage und trotz möglicher Terminvereinbarungen oft zu längeren Wartezeiten.

Zweijährige Testphase

Küster wünschte sich jedenfalls, dass der Service in den Stadtteilen ohne Unterbrechungen vorgehalten wird. Zu der Nachricht, dass pro Standort und Woche drei Stunden zur Verfügung stehen, für Vor- und Nachbereitung aber fast doppelt soviel Zeit anfällt, sagt Küster: „Wir sind froh, dass der Bürgerservice kommt und müssen uns auf die Zahlen der Verwaltung verlassen.“

Vereinbart ist eine zweijährige Testphase, nach der der Erfolg oder Misserfolg des mobilen Bürgerservices bewertet wird. Die Kosten sind im Haushalt 2018 eingestellt.