Kamp-Lintfort. . Vier Krankenhäuser bündeln im Rahmen des Tumorzentrums Niederrhein ihre Kompetenzen. Ziel ist die beste lokale Versorgung der Patienten.
- Im Rahmen des Tumorzentrums Niederrhein wollen vier Krankenhäuser ihre Kompetenzen bündeln
- Ziel soll es sein, Patienten vor Ort zu versorgen, so dass diese in der gewohnten Umgebung bleiben
- Mit dieser Umstrukturierung wollen die Ärzte drei wichtigen Blickwinkeln gerecht werden
Die Spezialisten für seltene medizinische Notfälle befinden sich nur in weiter entfernten Großstädten abseits des Niederrheins? Damit soll jetzt Schluss sein, zumindest wenn es nach den Mitgliedern und Begründern des Tumorzentrums Niederrhein geht.
„Das Wichtigste ist, dass wir mithilfe von Kooperation die Kompetenzen bündeln“, fasst Dr. Ulrich Meder, Chefarzt der inneren Abteilung des St. Josef-Hospitals in Xanten, das oberste Ziel des Tumorzentrums zusammen. In Kooperation mit drei Krankenhäusern in Geldern, Viersen-Süchteln und Kamp-Lintfort wurde eine Struktur geschaffen, die den drei Blickwinkeln – der Politik, der Ärzte und vor allem der Patienten – bestmöglich dienen soll, wie Dr. Mark Banysch, ärztlicher Koordinator des Tumorzentrums, erklärt.
Zentrenbildung sei politisch gewollt
Dr. Gernot Kaiser, Sprecher des Tumorzentrums und Chefarzt am St. Bernhard, führt diesbezüglich aus, dass die Zentrenbildung durch den nationalen Krebsplan „politisch gewollt“ sei und die neuen Strukturen auch für die Ärzte spannend seien, da nun seltene Fälle direkt am Niederrhein behandelt werden könnten.
Doch im Vordergrund ständen natürlich die Patienten, die nicht nur eine lokale Behandlung erhielten, sondern auch durch die Kontakte, die die Ärzte in der Region pflegten, nach der Behandlung an weitere, lokale Spezialisten vermittelt werden könnten. „Es sind unsere drei Hauptziele die Patienten gut, ortsnah und hochwertig zu versorgen“, stellt Kaiser klar.
Die Tumorkonferenz findet wöchentlich statt
Das zentrale Element des Tumorzentrums sei allerdings die wöchentlich stattfindende Tumorkonferenz. Dieses nun ausgeweitete Spezialisten-Treffen der unterschiedlichen medizinischen Disziplinen, welches das St. Bernhard-Hospital bereits seit 2009 einberuft, sei elementar, um verschiedene Blickwinkel auf die zu behandelnden Fälle zu erhalten. „Der Chirurg schaut anders auf die Dinge als der Onkologe“, erklärt Kaiser. Auf diese Weise sollen dann die bestmöglichen Behandlungsmöglichkeiten empfohlen werden.
Die endgültige Entscheidung liege aber nach wie vor bei den Patienten, sagt Kaiser. „Die Konferenz beschließt eine klare Empfehlung, die den jeweiligen Patienten mitgeteilt wird.“ Doch es gehe auch in gleichem Maße um die Wünsche der Patienten selbst, die in der anschließenden Beratung mit der Empfehlung verknüpft werden.
>>>> TUMORZENTRUM NIEDERRHEIN
Das Tumorzentrum Niederrhein stellt keine institutionalisierte Einrichtung dar, sondern ist lediglich der Name der neu geschaffenen Strukturen, die die vier kooperierenden Krankenhäuser vernetzten.
An dem Projekt sind das St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort, das St. Clemens-Hospital Geldern, das St. Irmgardis-Krankenhaus Viersen-Süchteln und das St. Josef-Hospital Xanten beteiligt.
Im vergangenen Jahr operierten die vier Krankenhäuser zusammen alleine 300 Darmkrebspatienten.
Weitere Informationen unter tumor-zentrum-niederrhein.de