Neukirchen-Vluyn. . Die evangelische Gemeinde Neukirchen stellt sich neu auf. Drei Gebäude werden abgerissen. Das Pfarrhaus an der Bruchstraße weicht einem Neubau.

  • Auch die Gemeinde Neukirchen muss ihre Planungen dem gesellschaftlichen Wandel anpassen
  • Das beinhaltet auch eine Reduzierung der Gebäude der Gemeinde von zwölf auf nunmehr nur noch fünf
  • Der geplante Neubau des Gemeindezentrums soll sich dabei den neuen Strukturen anpassen.

In der nächsten Woche geht es los: Dann beginnt der Abriss des alten Pfarrhauses der Kirchengemeinde Neukirchen. Oder wie Ulla Ehrmann, die stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums, erklärt: „Das letzte Puzzlestück im Umstrukturierungsprozess.“

Auch die Gemeinde Neukirchen müsse sich dem gesellschaftlichen Wandel anpassen: Die Zahl der Mitglieder sei mittlerweile von 11.000 auf 5.700 gesunken. Immer weniger Geburten lassen nicht nur die Gemeinden schrumpfen, sondern auch das Geld, das durch die Kirchensteuer zur Verfügung stehe, erläutert Ehrmann. Deshalb müsse man „rechtzeitig für kleine, schlanke Strukturen sorgen, damit auch in den nächsten 100 Jahren noch ein Gemeindeleben möglich ist“.

s
s © Erwin Pottgiesser

Diese Umstrukturierung macht sich in Neukirchen-Vluyn vor allem im von Gemeindebauten geprägten Stadtbild bemerkbar. Ehemals zwölf Gebäude waren im Besitz der Gemeinde Neukirchen. Mit Kirche, Pfarrhaus, Gemeindehaus, Kindergarten und Jugendzentrum sind es jetzt nur noch deren fünf. „Hier bleibt kein Stein auf dem anderen“, sagt die Presbyterin und verweist nicht nur auf den Abriss des alten Pfarrhauses, sondern auch auf die anstehenden Abrisse des Gemeindehauses und der Friedenskirche. Doch Ulla Ehrmann, der diese Veränderungen auch persönlich schwerfallen, betont: „Das Gemeindeleben macht sich nicht an Steinen fest.“

Räume im neuen Gemeindehaus sind multifunktional

Das Zentrum der Gemeinde werde dann an der Bruchstraße liegen. Mit dem dazu gekauften Pfarrhaus in direkter Nachbarschaft entstehe direkt neben dem Gotteshaus ein Gemeindezentrum, das sich perfekt an die Optik der Kirche anschmiege. Der Neubau sei dabei bewusst modern gewählt, um ein Spiegelbild zur Kirche zu bieten. Sogar die zur Straße leicht versetzte Lage des Gotteshauses werde mit einer schräg angeordneten Front aufgegriffen. Der Platz zwischen den beiden Gebäuden sowie der Garten werden darüber hinaus so gestaltet, dass ein „stimmiges Gesamtensemble“ entstehe.

Dabei seien alle Räume im neuen Gemeindehaus ebenso wie die kernsanierte Kirche multifunktional. Auch der Transport von Tischen zwischen den beiden Gebäuden sei dank neuem Mobiliar zukünftig kein Problem mehr und lasse sich von einer Person alleine durchführen.

Die Kosten des Neubaus, der Ende 2018 fertig sein soll, wollte sich Ehrmann noch nicht entlocken lassen. „Wir wollen keine Flughafendiskussion“, schmunzelt sie.