Kamp-Lintfort. . Fotografin Bettina Engel-Albustin stellt in der Westlichen Orangerie des Terrassengartens aus. Und zeigt verblüffende Bilder von Landschaften.
- Die Moerser Fotografin Bettina Engel-Albustin stellt in der westlichen Orangerie des Terrassengartens aus
- „Unkonkret“ lautet der Titel der Bilderschau, in der Engel-Albustin eine ganz neue Facette ihrer Arbeit zeigt
- Die Bilder wirken durch Farbe und Struktur und lassen so manche Fotografie wie ein Gemälde erscheinen
Eigentlich ist die neue Ausstellung in der westlichen Orangerie im Terrassengarten Kloster Kamp noch gar nicht offiziell eröffnet. Zwei Frauen kommen hinein, sehen sich um und reden kurz miteinander. „Sagen Sie mal, eine Frage“, sagt die eine und wendet sich an die Künstlerin: „Ist das Malerei oder Fotografie?“
Diese Frage wird Bettina Engel-Albustin in den nächsten Wochen sicher noch öfter hören. „Unkonkret“ hat die Moerser Fotografin ihre aktuelle Ausstellung betitelt, die eine ganz neue Facette ihres künstlerischen Schaffens zeigt.
Viele Bilder wirken wie gemalt
Tatsächlich wirken viele der 42 ausgestellten Bilder nämlich wirklich auf den ersten Blick wie gemalt. Bäume, die zu schweben scheinen, Flusslandschaften reduziert auf Liniengebung und Farbe, das schemenhafte Geleucht auf der Halde Rheinpreußen, das in sich glüht, ein Türrahmen, der wenn man ihn kippt, ein Meer sein könnte. Bilder, die über eine überaus ästhetische Komposition von Perspektiven, Linien, Struktur und Farben, große Wirkung erzielen.
Motive entdeckt die Moerserin überall, wo sie unterwegs ist. „Eigentlich entstehen diese Bilder fast nebenbei, wenn ich Momente sehe, in denen alles stimmig scheint und die ich grafisch schön finde. Es sind mitgenommene Bilder,“ sagt Bettina Engel-Albustin. „Ich kann nicht ohne Kamera sein, ich habe sie immer dabei.“
Projekt: Dein Gesicht gegen Rechts
Die Porträtfotografie ist einer ihrer künstlerischen Schwerpunkte und hat ihr allein in diesem Jahr sechs Ausstellungen beschert. Nach ihrem großen Ausstellungsprojekt „Dein Gesicht gegen Rechts“ sei die Beschäftigung mit diesen eher unklaren Formen der Fotografie aber ein guter Kontrast gewesen, so die Moerserin. „Ich liebe es, Menschen zu fotografieren. Aber es macht auch Spaß, dem etwas ganz anderes entgegenzusetzen.“
Digital bearbeitet sind die Fotos übrigens nicht unbedingt: „Die meisten sind tatsächlich mit langer Belichtungszeit aus der Hand fotografiert und mitgezogen“, erklärt die Fotokünstlerin den Effekt, der viele der Fotografien wie Malereien wirken lässt.
Als nächstes: Garzweiler
Ihr nächstes Projekt? „Durchatmen“, sagt Bettina Engel-Albustin und lacht. Dabei hat sie längst schon wieder neue Ideen, Dinge, die sie künstlerisch reizen. „Wir haben uns neulich Garzweiler angeschaut. Das ist für mich ein ebenso beeindruckender wie gleichzeitig bedrohlicher und mystischer Ort zugleich“, sagt Engel-Albustin.
In einem Vitrinentisch liegen wie ein großes Puzzelspiel kleine Fotos dicht an dicht. Zum Teil Abzüge der gehängten Bilder, zum Teil aber auch andere Motive. Wer genau hinschaut, kann dort auch Garzweiler-Bilder entdecken...
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Die Ausstellung „unkonkret“ wird am Sonntag, 27. August, 11 Uhr, in der Orangerie eröffnet. Einführung durch René Schneider (SPD-Landtagsabgeordneter)
Zu sehen sind die Bilder bis zum 24. September. Öffnungszeiten: dienstags bis samstags 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Infos unter www.photographie-engel.de