Moers. . Der Tierschutzverein Moers und Umgebung nimmt etwa 400 Tiere im Jahr auf. Das Team arbeitet rund um die Uhr. Ohne Spenden geht es nicht.

  • Der Tierschutzverein Moers und Umgebung erhält Spenden aus der Aktion „Bewegen hilft“
  • Elf Mitarbeiter sind im Tierheim rund um die Uhr mit der Versorgung der Tiere beschäftigt
  • Das neue Hundehaus konnte nur dank großzügiger Spenden in Angriff genommen werden

Seit 1955 kümmert sich der Tierschutzverein Moers und Umgebung um die Versorgung und Pflege von Heimtieren in Notfällen. „Unsere Hauptarbeit ist der karitative Tierschutz“, schildert Vorsitzender Peter Kuhnen. Das Haus am Peschkenhof nimmt Tiere in Not auf, die beispielsweise wegen Umzug, Sterbefall oder Scheidung abgegeben werden müssen. „Wir versorgen sie bis zur weiteren Vermittlung an einen neuen Besitzer.“ Der Tierschutzverein wird von der Aktion „Bewegen hilft“ mit Spenden bedacht.

Rund 400 Tiere sind es im Jahr, die das Heim aufnimmt, hauptsächlich Hunde und Katzen, aber auch Meerschweinchen oder Kaninchen. „Sogar ein Chinchilla hatten wir schon hier.“ Die Hochsaison in den Sommerferien, in denen früher zahlreiche Tiere ausgesetzt wurden und vom Tierheim aufgenommen werden mussten, gebe es in dieser Weise nicht mehr, sagt der Vorsitzende.

Tiere sind oft unliebsames Weihnachtsgeschenk

„Hauptsaison ist jedoch die Zeit im März, April, wenn unliebsame Weihnachtsgeschenke bei uns landen.“ Nicht nur Peter Kuhnen warnt davor, einem Menschen ohne vorherige Absprache beispielsweise einen Welpen zu schenken. „Das geht oft nicht gut.“

Karla Schmitdke mit Fee.
Karla Schmitdke mit Fee. © Erwin Pottgiesser

Zudem sollte man daran denken, so Kuhnen, dass gerade ältere Menschen von einem Haustier überlebt werden könnten. „Sicherlich hat ein Vierbeiner im Alter auch eine soziale Funktion. Aber dann würden wir eher zu einem älteren Hund raten, der normalerweise auch ruhiger ist.“

Hundehaus kostet 400.000 Euro

Der Tierschutzverein hat ein Jahresbudget von rund 300.000 Euro und finanziert sich aus Spenden und Beiträgen. „Wir kommen damit über die Runden.“ Doch das neue Hundehaus, das derzeit im Bau sei, habe man nur mit einer größeren Einzelspende in Angriff nehmen können. „Es gab auch viele kleinere Spenden, die aber leider nicht ausreichten.“ Immerhin koste der Bau über 400.000 Euro. Ende Oktober soll der Rohbau fertig sein, im nächsten Jahr will der Verein Einweihung feiern.

Die einstigen Querelen im Verein, die traurige Schlagzeilen machten, seien inzwischen beigelegt worden, so Peter Kuhnen. „Der Verein befindet sich wieder in ruhigem Fahrwasser. Weshalb wir auch mit dem Bau des Hundehauses anfangen konnten.“ Zehn Zwinger für etwa zwei bis drei Hunde sollen entstehen.

Die Tierschutzjugend ist sehr aktiv

Und auch sonst tue sich viel Positives: „Unsere Tierschutzjugend trifft sich ein Mal im Monat und beschäftigt sich mit Themen wie der Haltung von Kleintieren oder dem Bau eines Schmetterlingsgartens auf dem Gelände.“ Hinzu kämen die vielen Ehrenamtlichen, die den Verein nach Kräften unterstützten.

Acht Angestellte und eine Auszubildende gibt am Peschkenhof; hinzu komme jeweils ein junger Erwachsener, der Sozialstunden ableisten müsse. „Diese jungen Leute sind sehr engagiert“, lobt Kuhnen. Aber auch zwei Helfer vom Bundesfreiwilligendienst arbeiteten im Team mit. Was zusammen elf Kräfte ausmache, die sich an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr um die Tiere kümmerten.

Vertrag zur Tieraufnahme mit Neukirchen-Vluyn

Kathrin Novotny mit Spitz Atreju.
Kathrin Novotny mit Spitz Atreju. © Erwin Pottgiesser

Fundtiere nimmt man am Peschkenhof allerdings nur noch von der Stadt Neukirchen-Vluyn an, mit der man einen Vertrag zur Aufnahme habe, erläutert der Vorsitzende.

Die Stadt Moers arbeite inzwischen mit dem Tierschutz in Kamp-Lintfort zusammen. „Aber wir sind sehr froh, so viel Unterstützung von der Bevölkerung zu bekommen“, meint Peter Kuhnen. Dies habe man beispielsweise auch beim jüngsten Sommerfest sehen könne, das sehr gut besucht gewesen sei.

>> WEITERE INFORMATIONEN:

Der Tierschutzverein profitiert von „Bewegen hilft“ und unterstützt seinerseits die Wohltätigkeitsaktion von Volksbankchef Guido Lohmann. Er richtet am 9. September wieder das Gassigehen für Tierheim-Hunde aus. Treffen ist um 13 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Tierheim am Peschkenhof. Von dort geht es durch Wiesen, Felder und den Klingerhuf zurück, um bei selbst gebackenem Kuchen, Kaffee und Tee ins Gespräch zu kommen. Die Hundeschule „Maria del Carmen“ zeigt etwas aus dem Programm „Dog goes Square“. 5 Euro Startgebühr gehen komplett an „Bewegen hilft“. Anmeldung bis 7. September: 02841/ 21 202; www.tierheim-moers.de/veranstaltungen. Mehr über die Charity-Aktion unter www.bewegenhilft.de.