Moers. . Das Bündnis für Moers möchte Anlaufstellen in den Stadtteilen einrichten. Eine Prüfung ergibt: In einigen ist das möglich, in anderen aber nicht.

  • Das Bündnis für Moers möchte wieder Anlaufstellen in den Stadtteilen einrichten
  • Claus Peter Küster: „Nach der Schließung der Bürgerbüros sind viele Leute auf uns zugekommen“
  • Eine Prüfung ergibt: In Repelen, Meerbeck und Kapellen ist das möglich, an anderen Stellen nicht

In den Sparkassen-Zweigstellen Repelen, Meerbeck und Kapellen wäre ein mobiler Bürgerservice möglich, in Schwafheim und Scherpenberg dagegen nicht. Das ist das Ergebnis einer Prüfung, die die Sparkasse am Niederrhein auf Anfrage der Stadt gemacht hat.

Das Bündnis für Moers (SPD, Grüne, Grafschafter) plädiert dafür, wieder Anlaufstellen in Stadtteilen für Behördengänge zu schaffen. Bisher gab es nur Gedankenspiele, doch jetzt werden die Planungen konkreter. „Wir werden jetzt die organisatorischen und personellen Rahmenbedingungen erarbeiten und eine beschlussreife Vorlage für den Herbst vorlegen“, sagte Stadtpressesprecher Klaus Janczyk am Donnerstag auf NRZ-Anfrage.

Küster für starke Stadtteile

Seit der Schließung der Bürgerbüros in den Stadtteilen können Bürgerinnen und Bürger ihre Behörden-Angelegenheiten im Rathaus oder über das Internet-Angebot der Stadt erledigen.

Das sieht Claus Peter Küster von den Grafschaftern kritisch: „Nach der Schließung der Bürgerbüros sind viele, vor allem ältere Leute auf uns zugekommen. Grundsätzlich setzen wir uns als Grafschafter aber auch für Stadtteile ein. Das Motto: Starke Stadtteile bilden einen festen Kern.“

Nicht alle Filialen erfüllen die Kriterien

Vor diesem Hintergrund ist Küster „hoch erfreut“ über das Angebot der Sparkasse, sagt aber auch: „Wir möchten noch mehr Stadtteile abdecken. Es wäre schön, wenn die Sparkasse noch zwei weitere Filialen findet.“

Jörg Zimmer, Pressesprecher der Sparkasse am Niederrhein, sagte am Donnerstag, die Stadt habe einen Anforderungskatalog vorlegt, der zum Beispiel Kriterien wie etwa eine Wartezone oder die Nutzung von Toiletten enthalte. Nur die Filialen in Repelen, Meerbeck und Kapellen entsprächen den Anforderungen. In Scherpenberg und in Schwafheim sei aus unterschiedlichen Gründen die Diskretion nicht gewährleistet.

Kosten für den laufenden Betrieb: 60 000 Euro im Jahr

In der Praxis könnte der mobile Bürgerservice so aussehen: Ein städtischer Mitarbeiter kommt in die Sparkassen-Filiale, um dort etwa Anträge für die Verlängerung von Personalausweisen oder auf Führungszeugnisse zu bearbeiten.

Die Stadt beziffert die Kosten für den mobilen Bürgerdienst im ersten Jahr auf über 94 000 Euro, dann jährlich auf über 60 000 Euro. Bei einer Prüfung auf Einsparpotenziale ist die Stadt zu dem Ergebnis gekommen, dass die Maßnahme nicht umgesetzt werden muss.