Kamp-Lintfort. . Geplant ist eine kostenlose individuelle Untersuchung samt Beratung für maximal 100 Anwohner. Blut und Urin werden auf Schadstoffe getestet.

Das NRW-Umweltministerium bietet besorgten Anwohnern am Eyller Berg eine individuelle umweltmedizinische Untersuchung von Blut und Urin sowie ein Beratungsangebot an. Das teilte das Ministerium auf Anfrage der NRZ mit.

Eine Gesundheitsgefährdung für Anwohner der Deponie werde auf Grundlage der Messergebnisse bisher als nicht wahrscheinlich angenommen. Trotzdem sei man 2014 der Befürchtung von Anwohnern hinsichtlich eines „erhöhten Krebsgeschehens“ nachgegangen und habe das Auftreten der Krebserkrankungen im Umfeld der Deponie von der Uni Münster epidemologisch untersuchen lassen. Statistisch signifikante Auffälligkeiten im Krebsgeschehen seien nicht gefunden worden. Weil die Sorge der Anwohner um eine Beeinträchtigung ihrer Gesundheit durch die Deponie nicht ganz ausgeräumt werden konnte, habe man sich für dieses Angebot entschieden, so das Ministerium.

Daten werden nicht veröffentlicht

Durch die Untersuchung von Blut- und Urinproben auf bestimmte Schadstoffe und anschließende Beratung sollen besorgte Anwohner ihre eigene Belastung einordnen und sich selbst ein Bild machen können. Die zu untersuchenden Schadstoffe wurden im Vorfeld mit Vertretern der Bürgerinitiative „Endlager Mensch“ und Fachleuten aus dem Umweltministerium besprochen und abgestimmt. Hierbei handele es sich um PCB und Schwermetalle. Dioxine und Furane würden nur in begründeten Einzelfällen zusätzlich untersucht, heißt es aus dem Ministerium.

Das Angebot soll kostenfrei sein und richtet sich zunächst an maximal 100 Personen, die aufgrund der Nähe ihres Wohnortes zu der Deponie die Besorgnis haben, sie könnten in erhöhtem Maße mit Schadstoffen belastet sein. Eine Auswertung der gewonnen Daten auf Gruppenbasis werde laut Ministerium nicht erfolgen, da die Untersuchungen nicht als Studie, sondern als individuelle Untersuchungen konzipiert seien. Aus diesem Grund könne auch keine Veröffentlichung der Ergebnisse erfolgen. Bis spätestens September soll der entsprechende Auftrag vergeben sein, dann könnten die Untersuchungen starten.