Neukirchen-Vluyn. . Der Rat der Stadt hat mit seinem Bedarfsbeschluss die zentrale Sportanlage beschlossen. Diskutiert wurde besonders über das Funktionsgebäude.
- Der Rat der Stadt hat in der jüngsten Sitzung am Mittwoch über die zentrale Sportanlage gesprochen
- Formal gesehen liegt jetzt der Bedarfsbeschluss vor, das ist für die mittelfristige Finanzplanung wichtig
- CDU, Bündnis 90 / Die Grünen und FDP/Piraten äußerten Kritik an Finanzierung und Ausstattung
Die Politik hat ein Millionen-Projekt final auf den Weg gebracht. Die Planungen für den dritten Bauteil der Schulsportanlage und für die zentrale Sportanlage können weitergeführt werden. Gesamtkosten: rund 6,2 Millionen Euro plus x. Formal gesehen liegen die Bedarfsbeschlüsse dazu jetzt vor. Den mit knapper Mehrheit gefassten Beschlüssen ist in der Ratssitzung am Mittwochabend eine intensive Diskussion vorausgegangen.
Grundsätzlich bestand Einigkeit, die zentrale Sportanlage realisieren zu wollen. Immerhin wird darüber seit rund 20 Jahren diskutiert. Mit Blick auf die Kosten und die Ausgestaltung gab es allerdings Gesprächsbedarf. Heiko Haaz (CDU) kritisierte unter anderem Größe und Ausstattung des geplanten Funktionsgebäudes. Im Konzept des Büros Geo3 sind unter anderem ein Kraft- und Fitnessraum sowie Besprechungs- und Archivräume vorgesehen. 2,2 Millionen Euro für das Gebäude seien übertrieben, pflichtete Norbert Gebuhr (FDP/Piraten) bei.
Langzeitprognose: Steuererhöhungen
„Das Gebäude wird über 60 Jahre abgeschrieben“, unterstrich Haaz mit Nachdruck. Er lenkte den Blick zudem auf die jährlichen Kosten in Höhe von rund 293 000 Euro, die bei Umsetzung der Sportanlage auf die Stadt zukämen. Langfristig gesehen prognostizierte er: „Da werden wir über Steuererhöhungen sprechen.“
Gemäß Sitzungsvorlage soll die jährliche Sportpauschale in Höhe von 73 000 Euro zur Finanzierung eingesetzt werden. Aus diesem Posten hat die Stadt Rückstellungen gebildet. „Grundsätzlich dient die Sportpauschale zur Refinanzierung investiver Maßnahmen“, erklärte die Erste Beigeordnete und Kämmerin Margit Ciesielski am Donnerstag auf Nachfrage der NRZ.
Verschoben wegen eines anderen Bauvorhabens
Die bisherigen Rückstellungen seien möglich gewesen, weil es keine investiven städtischen Maßnahmen für den Vereinssport gegeben habe. Die Realisierung des dritten Bauteils der Schulsportanlage wurde vor Jahren verschoben, weil es Überschneidungen mit dem Bau des neuen Traktes für die naturwissenschaftlichen Räume gab. Bürgermeister Harald Lenßen erinnerte in der Sitzung: „Wir haben Bauteil 1 gemacht, Bauteil 2, dann kam der Nawi-Trakt.“
Die SPD drängte darauf, die Realisierung des dritten Teils der Schulsportanlage zu beschließen und den Bedarf für die zentrale Sportanlage festzustellen und wählte damit eine andere Schritt-Abfolge als von der Verwaltung vorgeschlagen.
Die CDU stimmte bis auf eine Ausnahme dagegen, von den Grünen gab es ebenfalls keine Zustimmung.
Für die notwendige mittelfristige Finanzplanung reicht die Kostenschätzung für die zentrale Sportanlage aus. Konkrete Zahlen sind für die Beratung des Haushaltes 2019 notwendig.