Neukirchen-Vluyn. . Der Rat in Neukirchen-Vluyn beschließt, den Standort Vluyn aufzugeben. Der Standort Neukirchen wird aufgewertet, eine Neukonzeption erarbeitet.
Jetzt ist es beschlossene Sache: Der Büchereistandort am Vluyner Platz wird aufgegeben. Der Mietvertrag wird zum Jahresende gekündigt. Es wird übergangsweise ein kleines Angebot in der Kulturhalle geben. Bei hoher Akzeptanz soll eine Weiterführung geprüft werden.
Mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP/Piraten hat der Rat der Stadt diese Entscheidung am Mittwochabend nach hitziger Debatte mehrheitlich getroffen. Jochen Lobnig (FDP/Piraten) erhielt sich, Bündnis 90 / Die Grünen und NV Auf Geht’s votierten dagegen.
Die Besucherplätze im Ratssaal waren gut gefüllt. Der Vorsitzende des VdK, Klaus Köpp, hatte Bürgermeister Harald Lenßen zu Beginn der Sitzung eine Liste mit 2274 Unterschriften überreicht, die für den Erhalt des Standortes standen.
Es wurde intensiv diskutiert
Angesichts der Brisanz der Thematik konnten sich auch die Damen und Herren des Rates in der Diskussion offenkundig nicht von einer gewissen Emotionalität frei machen. Das sei kein Thema, mit dem man punkten könne, gab die SPD-Fraktionschefin Elke Buttkereit zu, die sich ebenso wie die Vertreter der CDU der Kritik ausgesetzt sah. Unter anderem mit Blick auf die Unterschriftensammlung. „Wir nehmen die Unterschriften mehr als ernst“, sagte Buttkereit.
„Wir entscheiden hier nicht über eine Neukonzeption, wie es im Beschluss heißt, sondern über eine Schließung“, machte Tom Wagener (Grüne) deutlich, der erneut den Vorschlag der Grünen in Erinnerung rief, aus der Kulturhalle ein kulturelles Zentrum zu machen.
Der Fraktionsvorsitzende von NV Auf Geht’s, Klaus Wallenstein, betonte: „Es handelt sich hier um einen tiefen Einschnitt.“ Unter Beifall der Zuhörer bäumte er sich auf, um ein letztes Mal wortgewaltig für den Erhalt des Standortes am Vluyner Platz zu argumentieren. Ohne Erfolg. „Wir haben alle Möglichkeiten durchdiskutiert“, sagte Heiko Haaz (CDU). Das sei die beste Entscheidung für die ganze Stadt.
Er bleibe dabei, dass es sich um eine Neukonzeption handele. Die SPD brachte noch einmal den Personalschlüssel ein, mit dem sich nicht zwei Büchereistandorte halten ließen, und warf einen Blick auf die Entwicklung der Buch- und Online-Ausleihzahlen in den vergangenen drei Jahren.
Norbert Gebuhr (FDP/Piraten) machte es kurz: „Lieber eine gute Bücherei in Neukirchen als keine.“