Neukirchen-Vluyn. . Julia Margraf hat ihren Traum vom Leben und arbeiten in den USA verwirklicht. Eineinhalb Jahre als Au pair – die 20-Jährige hat viel zu erzählen.

  • Die Neukirchen-Vluynerin Julia Margraf ging als Au pair eineinhalb Jahre in die USA
  • Für sie war das Leben und Arbeiten in Kalifornien ein echtes Abenteuer
  • Während ihres Aufenthaltes war sie gezwungen, sich eine zweite Familie zu suchen

Meistens bleibt ein Au-Pair-Mädchen ein Jahr bei einer Familie. Bei Julia Margraf aus Neukirchen-Vluyn lief das anders. Hier ist ihr Bericht:

Haben Sie sich jemals gefragt, wie es wohl wäre, ein richtiges Abenteuer zu erleben? Ich denke, der Begriff „Abenteuer“ hat für jede Person eine ganz andere Bedeutung. Ich durfte mit meinen 20 Jahren für eineinhalb Jahre als Au pair in die USA – nach Kalifornien. Besonders aufregend ist es, dass ich mit 18 Jahren meine Reise begonnen habe und als 20- Jährige wieder in mein Heimatland zurückkehrte.

Der Wahnsinn: Eine Woche Urlaub auf Hawaii

Als Abschluss stand mir ein „Reisemonat“ zur Verfügung. Ich verbrachte eine unglaubliche Woche in der aufregenden Stadt New York City bei einer anderen Au pair-Freundin, danach ging es vier Tage nach Miami, anschließend drei Tage nach Orlando, wo ich die Universal Studios besuchte. Als ob das nicht schon Wahnsinn genug war, verbrachte ich als Highlight eine Woche auf Hawaii/Honolulu.

Natürlich steht als Au pair das Reisen nicht im Vordergrund. Disziplin und Verantwortung werden verlangt, denn du bist zuständig dafür, mit Kindern zu arbeiten, auf sie aufzupassen und für sie zu sorgen in einer völlig fremden Familie.

Neue Erfahrung für au Pair und Gastfamilie

Natürlich hast du die Möglichkeit, dir eine passende Familie auszusuchen und andersherum. Durch das Kennenlernen über Telefonate und via Skype hast du außerdem die Möglichkeit, das Kind beziehungsweise die Kinder kennenzulernen. In meinem Fall kam ich zu Anfang in eine wirklich sehr nette Familie mit zwei Kindern, der Vater war alleinerziehend.

Ich war das erste Au pair in dieser Familie – für beide Seiten eine völlig neue Erfahrung. Die Kinder, ein sechsjähriger Junge und ein neunjähriges Mädchen, waren mir auf Anhieb sympathisch. Der Junge war etwas anstrengend, das Mädchen sehr freundlich und gehorsam. Mit allen verstand ich mich sofort super. Zum Großteil bestand mein Arbeitstag daraus, die Kinder für die Schule fertig zu machen und hinzufahren, anschließend abholen, einen Snack zubereiten, mit dem Jungen Hausaufgaben machen, spielen und zu guter Letzt Abendessen vorzubereiten. Manchmal musste ich die Kinder ins Bett bringen, da der Vater einen Vollzeitjob besaß und erst spät am Abend zu Hause war.

Am Wochenende sogar mit dem Auto unterwegs

An den Wochenenden hatte ich meistens Freizeit und mir stand sogar ein eigenes Auto zur Verfügung. Außerhalb der Arbeitszeiten machte es am meisten Spaß, sich mit anderen Au pairs zu treffen, etwa auf einen Kaffee bei Starbucks. Anschluss zu finden und mit anderen Au pairs in Kontakt zu treten ist wirklich einfach, denn viele leben in den Nachbarorten und man tritt durch die Agentur ebenfalls in Kontakt.

Die ersten drei Monate ging so weit alles gut, bis ich dann die traurige Nachricht erfuhr, dass die Familie aus familiären Gründen nach Cody/ Wyoming umziehen müsse. Dort wohnten die Großeltern der beiden Kinder. Anfang Dezember sollte der Umzug stattfinden.

Die Suche nach einer Familie beginnt von vorn

Da meine Au pair-Agentur in dem Staat nicht vertreten wurde, musste ich die Familie wechseln, was sich natürlich auch zu einem sehr stressiger Vorgang entwickelte, denn die Familiensuche begann damit wieder ganz von vorne.

Meine Betreuerin hat mir geholfen wo sie nur konnte. Nach knapp zwei Wochen gestresst mit E-Mails, Skype Gesprächen und Telefonaten fand meine sie eine Familie, die in dem gleichen Ort lebte und ein neues Au pair suchte. Zwei Tage später traf ich sie in einem Café und nach einem Dinner später beschlossen sie, mich einzustellen.

Unterwegs mit Freundinnen

Ich hatte zwei sehr nette Gasteltern und ein sechsjähriges Mädchen. Natürlich musste die Kleine auch in die Schule – zufälligerweise dieselbe wie meine Au pair-Kinder zuvor.

Somit veränderte sich mein Tagesablauf nicht allzu sehr, außer dass ich nicht lange arbeiten brauchte, denn die Mutter war jeden Abend gegen sechs oder halb sieben Uhr zu Hause. Der Vater arbeitete die meiste Zeit auch von zu Hause aus oder war zwischendurch in Besprechungen. An den Wochenenden hatte ich Freizeit und war unterwegs mit meinen Freundinnen.