Moers. . Mechtilde Dormann eröffnete vor 25 Jahren das Spielzeuggeschäft „Pur Natur“. Jetzt hat sie es in neue Hände übergeben – aus einem guten Grund.

  • Mechtilde Dormann eröffnete vor 25 Jahren das Spielzeuggeschäft „Pur Natur“
  • Jetzt zieht sie sich endgültig aus dem Moerser Geschäftsleben zurück
  • Das Geschäft hat sie es in neue Hände übergeben – aus einem guten Grund

Mechtilde Dormann sitzt im Büro des Spielzeuggeschäftes, dessen Inhaberin sie bis vor kurzem war, und erinnert sich. „25 Jahre lang bin ich zur Spielwarenmesse nach Nürnberg gefahren.“ Ein wenig Wehmut ist dabei, wenn die 63-Jährige sich an das letzte Vierteljahrhundert erinnert, in dem sie hochwertiges Spielzeug verkaufte. Ihr Geschäft „Pur Natur“ führen jetzt ihre ehemaligen Angestellten Stephanie Stöhr und Kathrin van Bühren, wie ihre ehemalige Chefin vom Geschäftskonzept überzeugt.

Und das besagt: Es kommt nur hinsichtlich Material und Spielwert hochwertiges Spielzeug in den Verkauf. „Was wir verkaufen, muss eine Sinnhaftigkeit haben und nachhaltig produziert sein“, so Diplom-Pädagogin Stephanie Stöhr, die schon als Studentin Spielzeug verkaufte.

Wenn das Lieblingsstofftier einfach weg ist

Stephanie Stöhr und die Stoffbären.
Stephanie Stöhr und die Stoffbären. © Seelhoff

Die 41-Jährige arbeitet seit 15 Jahren im Geschäft; Kathrin van Bühren, von Hause aus Gesundheitsökonomin, ist seit vier Jahren dabei. Beide sind sich einig darin, dass sie sich perfekt ergänzen.

„Wenn ein Kind etwas Bestelltes endlich in Händen hält, dann geht die Sonne auf“ – man merkt, dass der Spielzeugverkauf für die beiden Frauen weit mehr ist als ein Job. Manchmal sind sie auch Katastrophenmanager: „Wenn plötzlich das Lieblingsstofftier eines Kindes weg ist, dann wird bei uns alles in Bewegung gesetzt“, versichert Stephanie Stöhr.

Oma und Opa kaufen heute für die Enkel ein

Mag sich auf der aktuelle Spielzeugmarkt von Disney-Film zu Disney-Film verändern, das Team von „Pur natur“ hat Beständiges im Angebot: Schaukelpferde, Holzeisenbahnen, Puppenstuben, Kaufläden und Stelzen – Spielzeuge aus Holz, mit denen schon die Großelterngeneration spielte, die heute für ihre Enkel einkauft.

Die gute alte Holzeisenbahn.
Die gute alte Holzeisenbahn. © Harry Seelhoff

Stephanie Stöhr: „Spielzeug muss Ideen wecken und die Fantasie anregen. Diese Chance müssen die Kinder haben.“ An der Zielgruppe wird sich auch nach dem Inhaberwechsel nichts ändern: Es wird weiterhin Spielzeug für Kinder bis zwölf Jahren geben.

Mit dem Wechsel hat sich Mechtild Dormann endgültig aus dem Geschäftsleben verabschiedet. „Ich will mal Zeit für meine Enkelkinder, meine Familie und meine Hobbys“, begründet sie ihre Entscheidung. Ihr Modegeschäft an der Kirchstraße hatte sie bereits vor rund zehn Jahren aufgegeben, um sich ganz dem Spielzeugverkauf zu widmen. Ihre Nachfolgerinnen teilen diese Liebe zu den Produkten – und zu den Kindern.