Moers. . Betrug im Internet, falsche Handy-Verträge: Die Verbraucherzentrale hat gut tun. Mit einer neuen Masche werden auch Flüchtlinge abgezockt.
- Neben den üblichen Verbraucherfragen geht es vor allem um Betrug im Internet
- Auch Flüchtlinge sind vor der Abzocke durch Handy-Verträge nicht sicher
- Verbraucherzentrale bilanziert auch mehr als 780 Rechtsberatungen im vergangenen Jahr
Gut zu tun hatte die Verbraucherberatung an der Kirchstraße 42 auch im vergangenen Jahr. Das zeigt der Bericht für 2016, den Leiterin Gisela Daniels jetzt vorstellte. „Mit 5111 Anfragen blieb die Zahl der Hilferufe bei uns in Moers in etwa gleich“, schilderte sie.
Allein 783 Rechtsberatungen waren 2016 zu erledigen. Dazu gehören Fragen zum Reise-, Kauf- oder Telekommunikationsrecht. Ein Viertel der Ratsuchenden hatte Probleme mit dem Mietrecht, Inkasso-Vorgängen oder Schlüsseldiensten. Gleich danach kamen Fragen zur Schuldnerberatung, Geldanlage oder Immobilienfinanzierung. (der Termin bei der Fachberaterin kostet 170 Euro, die allgemeine Rechtsberatung neun Euro). „Dabei entschieden wir hier auch, ob es besser ist, einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen.“
Smartphone-Abzocke häufig vom Ausland aus
Ums Telefon und Internet drehten sich 17 Prozent der Anfragen, um Konsumgüter wie Möbel oder Handy ging es in zwölf Prozent aller Besuche. 142-mal war die Energieberatung gefragt, 119-mal ging es ums Mietrecht.
Zunehmend stellt die Beratungsstelle an der Kirchstraße 42 Fälle von Abzocke per Smartphone fest. „Einem Moerser hatte man auf der Rechnung eine Nutzung von Sonderdiensten abgerechnet.“ Das passiere, wenn beim Wegwischen einer Werbung unbemerkt ein kostenpflichtiges Angebot aktiviert werde. „Manchmal können wir das Geld zurückbekommen. Aber oft sitzen die Abzocker in Rumänien, London oder den USA...“, so Gisela Daniels. Am besten richte man zum Schutz bei Vertragsabschluss eine Drittanbieter-Sperre ein.
Tricksereien mit Fake-Shops im Internet
Auch falsche Online-Shops nähmen zu: „Man bestellt eine teure Markenware im Internet und bekommt dann entweder gar nichts oder minderwertige Dinge.“ Bei Firmen beispielsweise in China seien Rückforderungen dann sehr schwierig. Vorsicht sei auch bei „Bargeld für jedermann“ geboten. „Der Betroffene bekam 1200 Euro, sollte aber zwei Jahre lang vier teure Handyverträge zahlen.“
Auch Flüchtlinge sind vor Abzocke nicht sicher. „Es dauert leider oft etwas, bis sie zu uns finden.“ In einem Fall habe ein Betrüger sich Personalausweise für die angebliche Wohnungssuche geben lassen und damit Handy-Verträge abgeschlossen. „Die Tablets und Smartphones hat er weiterverkauft. Die Monatsrechnungen flatterten den Flüchtlingen ins Haus.“
Daneben betrieb Fachfrau Birgit Gommanns an Schulen Aufklärung zur ersten Wohnung, Smartphones oder zum Datenschutz. Auch Aktionen rund um Thermostattechnik oder Fairem Handel fanden 2016 statt.