Neukirchen-Vluyn. . Karl-Heinz Florenz erwartet am Sonntag, 24. April, viele Oldtimer-Fans mit ihren Traktoren auf seinem Gehöft. Er hat einen Lieblingstrecker.

  • Am kommenden Sonntag, 24. April, ist großes Oldtimer-Treffen auf Gut Groß Opholt bei Karl-Heinz Florenz
  • Die Gemeinschaft „Oldtimerfreunde Niederrhein“hatte die Idee zu den regelmäßigen Treffen
  • Ab zehn Uhr können die Traktor-Freunde anfangen, sich auszutauschen, gegen 15 Uhr ist Schluss

Wenn Familie Florenz zum Treffen der Traktoren-Oldtimer ruft, macht sich die Fangemeinde nur zu gern auf den Weg zum Gut Groß Opholt. Am Sonntag, 24. April, um 10 Uhr ist es wieder soweit. 113 Oldtimer und rund 400 Besucher werden auf den Gehöft in den Nieper Feldern erwartet. Der Trecker-Fangemeinde ist der Europaabgeordnete nur zu gut als Bulldog-Kalle bekannt. Denn seinen restaurierten Lanz Bulldog, Baujahr 1922, ein Zylinder, zehn Liter Hubraum, 22 PS, liebt er sehr.

Die Idee zu den regelmäßigen Treffs hatte die Gemeinschaft „Oldtimerfreunde Niederrhein“, der rund 50 Treckerfans angehören. Ziel sei es gewesen, wie Florenz erklärt, nach dem langen Winter (in dem ja jeder nach Kräften an seinem Trecker schraube, auch wenn’s gar nicht nötig sei) ein Ziel für einen Ausflug zu haben.

Daher spreche sich die Gemeinschaft regelmäßig ab, was die Termine angehe. Alle zwei Jahre ist das Gut Groß Opholt an der Reihe.

Den Treckerfreunden geht’s um den Austausch

Den Treckerfreunden geht’s aber weniger um den Frühschoppen: „Wenn irgendwas am Trecker nicht richtig funktioniert oder irgendwas erneuert werden muss, tauschen wir uns bei den Treffen aus. Irgendeiner kennt immer irgendeinen, der sich auskennt.“ Nur etwa zehn Prozent des Trecker-Völkchens seien Landwirte. „Viele Schlosser sind darunter, was sehr wichtig ist.“ Aber auch Ärzte und viele andere Berufe seien vertreten. Das Oldie-Fieber kann fast jeden befallen.

So einige alte Traktoren nennt Karl-Heinz Florenz sein Eigen. Aber die Liebe zum Lanz Bulldog ist besonders groß. „Schon mein Vater hat damals einen Lanz gefahren. Vater hat mir immer Holzklötzchen mit Gummis unter die Schuhe gebunden, damit ich den Trecker bei der Heuernte fahren konnte“, erinnert Florenz sich und lächelt.

Aber ganz so alt müssten die Traktoren bei den Treffen jedoch nicht sein. „Die Maschinen können auch nur etwa 30 Jahre auf dem Buckel haben. Damit wäre ein Besitzer hier auch hochwillkommen“, rührt der Gastgeber die Werbetrommel für das Treffen.

Zwei MAN-Fahrer kommen aus Aachen

Die weitesten Wege legen traditionell zwei MAN-Fahrer aus Aachen und ein Traktorfreund aus Emmerich-Elten zurück, um unter Gleichgesinnten Fachgespräche beim Kaffee zu führen. „In Dinslaken gibt es einen guten Porsche-Club, davon kommen sich auch rund zehn Leute hierher“, vermutet Florenz. Porsche baute früher eben nicht nur schnelle Flitzer, sondern auch bärenstarke Zugmaschinen.

Die alten, liebevoll restaurierten Trecker sind immer ein Hingucker. Auch beim TÜV, der sie wie alle Fahrzeuge alle zwei Jahre sehen will.

Florenz: „Als ich zum ersten Mal mit meinem Lanz zum TÜV kam, kamen gleich vier Mann angerannt. Und ich dachte, heiliger Strohsack, die werden mich wohl ohne Plakette nach Hause schicken.“ Es stellte sich heraus, dass der Auflauf die reine Begeisterung war und einer der Ingenieure sogar selbst einen alten „Fahr“ besaß.

Bei Regen geht es in die Scheune

„Wenn nur das Wetter mitspielt“, meint Gisela Florenz mit sorgenvollem Blick nach draußen. Doch, wie ihr Mann bekundet, habe man schließlich eine große Scheune, in der die Gäste gut untergebracht werden könnten. „Dort ist auch genügend Platz für einen Bierwagen, Kaffee, Kuchen und Würstchen“, sagt Karl-Heinz Florenz.

Traditionell löst sich das Treffen gegen 15 Uhr auf, dann tuckern alle wieder heimwärts.