Moers. . Die Grauen Gehörnten Heidschnucken am Schwafheimer Meer haben immer mehr Fans – und wichtige Funktionen für Umwelt und Landschaft.

  • Die Graue Gehörnte Heidschnucke hat auf den Flächen am Schwafheimer Meer eine Heimat gefunden
  • Eine Interessengemeinschaft kümmert sich um die höchst genügsame Schafrasse
  • Das Engagement für die 34 Tiere weckt Interesse bei Spaziergängern und der Stadt Neukirchen-Vluyn

Es muss nicht immer der Rasenmäher sein: Horst Dieter Manja und Andrea Schwenke setzen auf Schafe, soweit die Pflege von Wiesen und andere Naturflächen betroffen ist. Genauer gesagt geht es ihnen um die Graue Gehörnte Heidschnucke. Seit ein paar Jahren sind Manja und Schwenke mit einer Herde am Schwafheimer Meer auf städtischen Flächen unterwegs. Sie führen 15 Schafe und 19 Lämmer über die Flächen, bei dem meist milden Klima fast das ganze Jahr über. „Wir haben die Schafe in Pflege und Verantwortung“, sagt Horst Dieter Manja.

Er und Schwenke nehmen diese Verantwortung wahr und nicht nur das: Sie bekommen auch viele positive Rückmeldungen von Spaziergängern oder Hundehaltern, wenn sie die Herde über die weiten Flächen am Schwafheimer Meer führen.

Es ist mehr als Idylle

Doch es ist viel mehr als eine Idylle, die sich dem Betrachter da bietet. Manja und Schwenke ist wichtig: „Mit der Haltung von Schafen in der Landschaftspflege verbinden sich mehrere für uns sehr wichtige Bereiche.“

Auch schwarze Schafe sind schnuckelig!
Auch schwarze Schafe sind schnuckelig! © Volker Herold

Ein Beispiel: Weil die Graue Gehörnte Heidschnucke vom Menschen unerwünschte Pflanzenarten frisst, müssen keine Pflanzenschutzmittel angewendet werden. Nicht von ungefähr, so der Hinweis, gehören so bewirtschaftete Böden zu den „besten Schadstofffiltern bei der Trinkwasserneubildung.“ Ein weiteres Beispiel: Auf kurz gehaltenen Böden können Vögel wie der Steinkauz Beute finden oder auch brüten.

Der Auslöser war ein Zufall

Wer möchte, darf Horst Dieter Manja ein gewisse Nähe zu den Heidschnucken unterstellen. Er kommt schließlich aus der Lüneburger Heide, wo es viele solcher Tiere gibt. Als Funktionär der IG Metall hat er in seinem Berufsleben allerdings vergleichsweise wenig mit Heidschnucken zu tun gehabt.

Erst jetzt, im Ruhestand, hat er die Möglichkeit dazu. Auslöser war allerdings der Zufall.

„Ein Bekannter kam vor neun Jahren mit einem Lamm zu mir, das keine Nahrung mehr annahm. Ich habe mich darum gekümmert und Gefallen an den Tieren gefunden“, berichtet Manja über seine alte, neue Begeisterung für die Graue Gehörnte Heidschnucke, um die herum sich sogar eine Interessengemeinschaft gegründet hat.

Es gibt schon Anfragen

Die günstige Art der Landschaftspflege hat sich offenbar herumgesprochen, wie Manja berichtet: „Uns liegen Anfragen der Stadt Neukirchen-Vluyn und von Privatleuten am Schwafheimer Meer vor.“ Bei der Stadt Moers haben er und Schwenke ebenfalls angefragt, ob außer den Flächen am Schwafheimer Meer noch weitere zu bewirtschaften wären.

Die Lämmer werden gut bewacht.
Die Lämmer werden gut bewacht. © Volker Herold

Vom ehrenamtlichen Engagement der beiden für die Graue Gehörnte Heidschnucke am Schwafheimer Meer profitieren auch Kinder und Jugendliche. Bei der Schafschur oder bei der Geburt von Lämmern sind seit zwei Jahren auch Schulklassen dabei, und es können, da sind sich Manja und Schwenke einig, gern mehr werden.

Zur Interessengemeinschaft gehört ebenfalls Christel Krobbach, die Kindern die Verarbeitung vom Schafsvlies zur Wolle nahe bringt. Die Kinder lernen spielerisch, wo die Wolle für ihren Pullover herkommt.