Das Projekt mit 70 Sozialwohnungen und einer Arztpraxis an der Rheinberger Straße war Monate blockiert, weil es völlig umgeplant werden musste.

  • Firma Zumwinkel baut 70 Sozialwohnungen und eine Arztpraxis
  • Im Herbst sollen die Bauarbeiten beginnen
  • Das 10-Milllionen-Projekt war über Monate blockiert

Moers. Der Umbau des ehemaligen Utforter Rathauses sollte längst im Gange sein. Doch Diskussionen um die Architektur und die Förderung der Sozialwohnungen verzögerten das Projekt, zeitweise stand es sogar in Frage. Nach grundlegenden Umplanungen geht es jetzt zügig vorwärts, sagt der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp auf NRZ-Anfrage.

2015 gab der Rat der Moerser Baufirma Zumwinkel den Zuschlag für das Gebäude an der Rheinberger Straße. Der Umbau des ehemaligen Rathauses und ein großer Anbau mit insgesamt 70 Sozialwohnungen war 2016 durch die Stadt bereits genehmigt, da erhob das NRW-Bauministerium Ende des Jahres als Geldgeber für den sozialen Wohnungsbau Einwände. In Düsseldorf sah man in städtebaulicher Hinsicht „deutlichen Optimierungsbedarf“, berichtet Thorsten Kamp. Für einen neuen überzeugenden Entwurf stellte das Land hingegen Geld aus der Quartiersförderung in Aussicht.

Dieser Entwurf liegt nun – nach diversen Korrekturen – vor. Danach bekommt das alte Rathaus nicht mehr, wie zuerst geplant, einen Anbau an der Rückseite sowie und einen schräg stehenden Neubau. Statt dessen soll ein größeres Nachbargebäude in L-Form entlang der Rheinberger Straße errichtet werden mit einem ruhigen, innenliegenden Quartiersplatz. Die Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen eignen sich für Singles und Familien. Trotz der veränderten Förderung, versichert Kamp, bleibt es dabei, dass neben einer Arztpraxis ausschließlich Sozialwohnungen entstehen.

Möglich wurde die Änderung des Entwurfes übrigens nur, weil der Rat jetzt dem Verkauf einer weiteren Teilfläche an Zumwinkel zugestimmt hat, dem Vernehmen nach zu sehr günstigen Bedingungen. Allerdings wollen Politik und Verwaltung das Projekt nicht gefährden. Nachdem mehrere Investoren abgesprungen waren, ist man froh, ein Unternehmen mit einem schlüssigen Konzept zu haben. Zudem baut Zumwinkel günstigen Wohnraum – etwa 5,20 Euro/qm – der in Moers dringend benötigt wird. Wichtig ist aus Sicht von Thorsten Kamp, dass der grüne Hof inklusive Spielplatz auch der Nachbarschaft zu Gute kommt. Die Pflege des Quartierplatzes liegt bei Zumwinkel.

Mit dem Bauministerium ist Einvernehmen hergestellt. Wegen der geänderten Planung musste aber eine neue Baugenehmigung sowie Wohnraumförderung beantragt werden, die überdies wegen der Landesförderung bis zum Sommer genehmigt sein muss.

Thorsten Kamp zeigt sich zuversichtlich: „Es läuft gut. Ich bin überzeugt, das wir das Projekt gemeinsam zum Erfolg führen.“ Die Bauarbeiten sollen im Herbst beginnen. Zumwinkel rechnet mit eineinhalb bis zwei Jahren Bauzeit. Die Investition liegt bei zehn Millionen Euro.