Moers. . Die Gleichstellungsstelle hatte zum Frauenempfang geladen. Es ging um Gleichstellungsfragen und die Aktualität des Einsatzes für Frauenrechte.

„Gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei“ lautete das Motto des 19. Frauenempfangs, zu dem die Gleichstellungsstelle der Stadt Moers am Samstag anlässlich des internationalen Frauentags in die Musikschule eingeladen hatte.

Die Vernetzung städtischer Anlaufstellen und interessierter Frauen, die sich für die Gleichstellung einsetzen, waren auch in diesem Jahr zentrale Themen. Diana Finkele (Leiterin des Grafschafter Museums und erste Betriebsleiterin der Einrichtung Bildung) verwies in ihrer Rede auf die oft schwierige Historie und die Aktualität der Frauenrechte. „Die Emanzipation wird durch Populisten wieder in Frage gestellt. In Ländern wie der Türkei nimmt die Gewalt von Männern gegen Frauen zu“.

Frauen stellen Forderungen an Politik und Justiz

Irmingard Schewe-Gerigk (Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“) sprach über die Themen häusliche Gewalt, Genitalverstümmlung und Zwangsheirat. Wichtig für eine dauerhafte Gleichstellung seien Dialog, Bildungsarbeit sowie konkrete Forderungen an Politik und Justiz seitens der Frauen. In einer Welt, in der nur jede dritte Führungskraft eine Frau sei, für gleiche Arbeit wegen des Geschlechts weniger Geld gezahlt wird und jede siebte Frau Opfer sexualisierter Gewalt sei, sei der aktive Einsatz für Frauenrechte unerlässlich.

Barbara Folkerts (Gleichstellungsbeauftragte Stadt Moers) betonte die Rolle der Frau als Gestalterin: „Ohne Frauen wären Bildung, Kultur und viele weitere Sektoren unserer Stadt lahmgelegt.“ Hannah Stienen begeisterte auf der Gitarre mit selbst geschriebenen Songs sowie dem Lied „Dear Mister President“ und trat verstaubten Rollenklischees selbstbewusst entgegen.