Neukirchen-Vluyn. . Die Neukirchen-Vluyner Polizeibeamten beziehen am Donnerstag die neue Wache an der Niederrheinallee. In dem Gebäude steckt etwas Besonders.
Zugegeben, am Mittwochnachmittag waren noch die Handwerker bei der Arbeit, und außer Polizeihauptkommissar Reinhold Henning und Pressesprecherin Andrea Margraf waren keine Uniformträger auszumachen.
Aber am 16. März um 14 Uhr soll sich das geändert haben, denn dann nimmt die Polizeiwache an der Niederrheinallee gewissermaßen ihren Dienst auf und ist dann an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr besetzt. Reinhold Henning leitet die Wache: „Der Standort ist aus polizeilicher Sicht sehr attraktiv.“
„Ein schönes, gerades Gebäude, wenig Flure“
Daniel Scheinert ist bei der Kreispolizei Wesel für die Planung von Neubauten zuständig und lobt nicht nur den Standort, sondern auch die Zweckmäßigkeit des Gebäudes mit einer Nutzfläche von 600 Quadratmetern: „Ein schönes, gerades Gebäude, wenig Flure.“ Und wenn Wachleiter Henning sagt: „Hier steckt viel Verstand drin“, so spricht er sicherlich nicht nur von seinem Büro, dessen Fenster auf die Niederrheinallee hinausgehen. Denn im Gegensatz zu dem maroden Altbau an der Andreas-Bräm-Straße, in dem die Wache seit den 50er Jahren untergebracht war, ist der Neubau auf die Bedürfnisse einer modernen Polizei zugeschnitten.
Wer hinein will, muss durch die Sicherheitsschleuse
Wer in die Wache hinein will, muss durch die Sicherheitsschleuse. Im Erdgeschoss befinden sich unter anderem der Besprechungsraum und die Waffenkammer, im Obergeschoss richtet sich die Kripo ein. Zwei nebeneinander liegende Räume dienen der Gegenüberstellung: Durch einen „venezianischen Spiegel“ getrennt, können Zeugen mutmaßliche Täter identifizieren, ohne von diesen gesehen zu werden. Auf eines weisen Reinhold Henning und Daniel Scheinert gleichermaßen hin: „Wir sind barrierefrei.“ Es gibt einen Aufzug.
Vorbei sind damit die Zeiten der knarzenden Holztreppe mit ihren ausgetretenen Stufen, und diejenigen Beamten, die bislang in Räumen mit schiefen Holzböden arbeiteten, müssen sich umgewöhnen: Der zur Selbstverständlichkeit gewordene Griff an die Schreibtischkante, um den Bürostuhl vor dem Wegrollen zu bewahren, ist nun nicht mehr notwendig. (Und ganz nebenbei: Dieser Griff wäre eine sehr schöne Handbewegung in der Rateshow „Was bin ich?“ gewesen.)
Am Donnerstagmorgen werden noch Umzugskartons geschleppt, ab 14 Uhr arbeiten 30 Polizistinnen und Polizisten an der Niederrheinallee. Und bis Ende des Monats wird auch die Querungshilfe direkt vor der Wache fertig sein.