Moers/Duisburg. . Die Pkw-Maut, von der die CSU offenbar nicht lassen will, mag für den Bundeshaushalt, ein Gewinn, ein Nullsummenspiel oder ein schlechtes Geschäft sein – den Einzelhandels- und Touristikstandort Niederrhein und somit auch Moers käme sie teuer zu stehen. Davon ist Ocke Hamann, Geschäftsbereichsleiter der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer für Gesamt- und Regionalwirtschaft, überzeugt: „Die Maut wirkt wie eine Eintrittskarte für Deutschland.“
Die Pkw-Maut, von der die CSU offenbar nicht lassen will, mag für den Bundeshaushalt, ein Gewinn, ein Nullsummenspiel oder ein schlechtes Geschäft sein – den Einzelhandels- und Touristikstandort Niederrhein und somit auch Moers käme sie teuer zu stehen. Davon ist Ocke Hamann, Geschäftsbereichsleiter der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer für Gesamt- und Regionalwirtschaft, überzeugt: „Die Maut wirkt wie eine Eintrittskarte für Deutschland.“
Wichtigster Handelspartner
Kürzlich hatte der Vorsitzende des Moerser Werberings Dirk Elfgen auf Anfrage der Redaktion erklärt, innerhalb des Werberings habe man sich über die möglichen Auswirkungen der Pkw-Maut noch keine Gedanken gemacht. Dies scheint indes geboten: Ocke Hamann weist darauf hin, dass die Niederlande der wichtigste Handelspartner der Region sind.
„Den Großteil unseres Wohlstandes haben wir dem freien Warenverkehr zu verdanken“, gibt der IHK-Experte zu bedenken, „und wir bauen die Schlagbäume wieder auf – das wird Folgen haben.“ Zwar müssten die Niederländer nach Maut-Einführung nur für die Benutzung der Autobahnen und nicht für die der Bundesstraßen zahlen, jedoch dürfte das nur im sehr grenznahen Bereich, wie etwa in Kevelaer, ohne Folgen bleiben. Hamann prognostiziert, dass der Flughafen Weeze, das Kernwasser Wunderland in Kalkar, die Gastronomie und die Weihnachtsmärkte am Niederrhein die Folgen der Mauterhebung zu spüren bekommen werden.
Was den Moerser Weihnachtsmarkt angeht, so hat dessen Veranstalter und Stadtmanager Michael Birr die Besucher aus den Niederlanden fest im Blick. „Wir geben jedes Jahr eine fünfstellige Summe aus, um den Weihnachtsmarkt in den Niederlanden zu bewerben“, erklärt Birr. Und das mit Erfolg: „In den letzten Jahren kamen immer mehr Niederländer. Sie sind für uns eine wichtige Zielgruppe.“
Frühlingsfest mit dem Thema Oranje
Wie wichtig die Zielgruppe ist zeigt sich auch darin, dass der Stadtmanager künftig auch für die Moerser Kirmes bei den niederländischen Nachbarn werben will. Dass das Moerser Frühlingsfest mit dem Thema Oranje besetzt ist, ist somit auch kein Zufall und unterstreicht die auch historisch engen Beziehungen der Moerser mit den Niederlanden. „Alle Hemmnisse, auch eine Pkw-Maut, sieht man da nicht so gerne“, meint Michael Birr.