Kamp-Lintfort. . Die Vita-Minis sind guten Lebensmitteln mit Spaß auf der Spur. Und sie essen tatsächlich mit Appetit gesunde Sachen. Sehr gerne auch Eintöpfe.

  • Die Vita-Minis sind guten Lebensmitteln mit Spaß auf der Spur
  • Sie werden jeden Tag von Küchenfee Birgit Spengel frisch bekocht
  • Und sie essen zum Erstaunen mancher mit Appetit Gesundes

Am Freitag stand Möhreneintopf auf dem Speiseplan des Familienzentrums Tausendfüßler. Hört sich nicht gerade nach einem Hit für hungrige Knirpse an. Ist aber so, versichert Leiterin Heike Spilut: „Ob Möhren, Wirsing oder Bohnen, die Kinder essen gerne Eintöpfe.“ Das kann daran liegen, dass die Kinder beim gemeinsamen Essen experimentierfreudiger sind und was ausprobieren, was zu Hause nie und nimmer angerührt würde.

Das kann aber auch daran liegen, dass die Kinder von einer Profi-Köchin frisch bekocht werden. Birgit Spengel heißt die gute Fee, die in der hauseigenen Küche die Löffel schwingt für 78 Steppkes mit großem Appetit. Das kostet die Eltern 41 Euro im Monat, durchgängig durchs Jahr. Wer soviel nicht zahlen kann, bekommt Unterstützung.

Wissenschaftlich begleitet durch Ernährungsberater

Der Tausendfüßler hat sich den Schwerpunkt Bewegung und Ernährung ausgewählt. Schon deshalb kam ein Caterer kaum in Frage. Gemeinsam mit dem Ernährungsberater Michael Pagelsdorf und wissenschaftlich begleitet durch sein Institut für angewandte Gesundheitswissenschaften entwickelte der Kindergarten das Projekt „Vita-Minis“, bei dem die Kleinen als Gesundheits-Detektive unterwegs sind. Wo kommt die Milch her? „Aus dem Ding da“, zeigt eines der Kinder auf den Euter der Spielzeug-Kuh.

Und dann verfolgen sie mit ihren Erzieherinnen spielerisch den Weg vom Euter bis zum Käse. In der anderen Gruppe werden Geschmacksrichtungen sortiert und mit Bewegung und Farben kombiniert. Das dürfen nur die Vier- und Fünfjährigen, und sie tragen dabei alle ein grünes T-Shirt mit dem Aufdruck „Gesundheits-Detektive“. „Die sind ganz stolz darauf“, weiß Heike Spilut.

Süßes darf auch mal sein

Wichtig sei, dass die Eltern eingebunden werden. Und: „Wir verpönen hier nicht alles. Eine Süßigkeit am Tag geht, ein Burger geht auch mal, aber eben nicht immer“, erklärt Michael Pagelsdorf. Und einmal in der Woche stehe beim gemeinsamen Frühstück auch die unvermeidliche Nuss-Creme und anderes Süßes auf dem Tisch, versichert Heike Spilut.

Am Freitag war SPD-Landtagsabgeordneter René Schneider zu Gast. Er hatte nach seiner Sommertour zum Thema Ernährung alle 60 Kitas im Wahlkreis angeschrieben, wie sie es denn halten. 16 antworteten. Dabei zeigte sich, dass der Tausendfüßler eher die Ausnahme ist. Denn selbst kochen schaffen die meisten wegen der räumlichen oder auch personellen Ausstattung nicht, wie er feststellen musste.