Moers. . Der Nelkensamstagszug in Moers muss mindestens auf Duisburger Gebiet zusätzlich gesichert werden. KGK-Präsident Kitzhofer blickt neidisch nach Essen.
- Der Nelkensamstagszug muss mindestens auf Duisburger Gebiet zusätzlich gesichert werden
- Ob die Karnevalisten auch in Moers für zusätzliche Sicherheit sorgen müssen, entscheidet sich heute
- Es geht auch um Kosten: Warum KGK-Präsident Hans Kitzhofer neidisch nach Essen blickt
Der Nelkensamstagszug 2017 wird mit Blick auf den Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin im vergangenen Dezember mindestens auf Duisburger Gebiet zusätzlich gesichert. Im Gespräch sind Laster, die die Zufahrtsstraßen zum Zug blockieren sollen.
Ob sich die Stadt Moers ebenfalls zu solchen Maßnahmen entschließt, klärt sich heute in einem Gespräch mit den Duisburger Kollegen. Über Moerser Gebiet verläuft der längste Teil der Zugstrecke. Unklar ist zurzeit, wer die zusätzlichen Kosten für die Terrorabwehr übernimmt.
Die Kostenfrage für mehr Sicherheit ist ungeklärt
Die Stadt Duisburg hat am Dienstag die Zugleitungen der sechs Karnevalsumzüge auf Duisburger Gebiet über die geplanten Maßnahmen zur Terrorabwehr informiert. Die Vorgaben an die Vereine sind demnach klar: Zufahrtsstraßen zu den Umzügen müssen blockiert werden, zum Beispiel durch Laster.
So soll verhindert werden, dass Terroristen mit Fahrzeugen in den Zug und die Zuschauer hineinfahren können. „Das betrifft auch den Nelkensamstagszug, der 800 Meter über Duisburger Gebiet verläuft“, teilte am Mittwoch Susanne Stölting vom Presseamt der Stadt Duisburg mit.
Sprecherin: Keine Hinweise auf akute Gefährdungen
Der Hinweis, die Karnevalsumzüge zusätzlich zu sichern, sei von der Polizei gekommen. Es gebe aber keine Hinweise auf akute Gefährdungen. Zu den zusätzlichen Kosten sagt Stölting, die Vereine seien die Veranstalter, Duisburg befinde sich im Haushaltssicherungskonzept, man werde jedoch niemand im Regen stehen lassen.
Darauf setzt auch Hans Kitzhofer, Präsident des Kulturausschusses Grafschafter Karneval (KGK). „Wir wissen nicht genau, was auf uns zukommt, man hat bisher nicht mit uns gesprochen. Der Nelkensamstagszug 2017 ist aber grundsätzlich nicht in Gefahr.“
Kitzhofer: „Wir sind doch keine Terrorabwehr“
Dass der KGK allein für die zusätzlichen Kosten aufkommen soll, kann er nicht nachvollziehen: „Wir sind doch keine Terrorabwehr.“ Die Zugstrecke über Duisburger Stadtgebiet ist Kitzhofer bereits abgelaufen: „Da sind höchstens fünf bis sechs Straßen, die zu sichern sind. Das dürfte kein Problem sein.“
Sollten die Terror-Barrieren jedoch auch in Moers erforderlich sein, hofft er auf Unterstützung der Stadt oder zum Beispiel durch die Fahrzeuge der Enni Stadt & Service. Ob das so kommt, entscheidet sich heute im Gespräch zwischen Moers und Duisburg. Stadtpressesprecher Thorsten Schröder verwies am Mittwoch ebenfalls auf das heutige Gespräch.
Polizei im Kreis Wesel spricht noch mit Städten
Es sei noch nicht geklärt, ob sich Moers den zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen in Duisburg anschließen werde. Man wolle einerseits für Sicherheit sorgen, andererseits aber keine Panik verbreiten. Die Polizei im Kreis Wesel steht nach Aussage von Sprecherin Sabine Kunst noch am Anfang der Planungen für die Karnevalsumzüge: „Die Gespräche mit den Städten stehen noch aus.“
Wie hoch die zusätzlichen Kosten für die Terror-Barrieren sein werden, kann Hans Kitzhofer nicht beziffern. Er blickt jedoch schon jetzt neidisch nach Essen. Dort hat die Stadt Anfang dieser Woche eindeutig erklärt, sämtliche Kosten für die zusätzlichen Sicherungen zu übernehmen. Hans-Dieter Schmitz, Dezernent für Umwelt und Bauen in Essen, sagte der NRZ: „Wir legen großen Wert auf Brauchtumsveranstaltungen.“