Am Niederrhein. . Bakali freuen sich sehr auf ihren Auftritt am Samstag beim Clash of Bands im Moerser Bollwerk. Doch auch ihre Anspannung ist nachvollziehbar.
- Bakali ist eine von vier Gruppen beim Clash of Bands-Wettbewerb am Samstag im Moerser Bollwerk 107
- Das Quintett aus Kamp-Lintfort überzeugte die Auswahl-Jury mit seiner erfrischenden Spielfreude
- Das Konzert wird erst das zweite der in dieser Form seit einem Jahr zusammenspielenden Formation
Ihren Namen bezeichnen sie selbst als „eher mittel-einfallsreich“. Ihre Kreativität haben sich Bakali lieber für ihre Musik aufgespart. Daran sind die Zuhörer auch mehr interessiert, wenn das Quintett am Samstag, 28. Januar, als eine von vier Gruppen beim Clash of Bands im Bollwerk 107 in Moers aufspielt. Dieser Musik-Wettbewerb wird auch in seiner zweiten Auflage von der NRZ und der Volksbank Niederrhein unterstützt.
Im Internet sucht man die Band aus Kamp-Lintfort noch vergeblich. Bakali, so ursprünglich der Arbeitstitel für den Musik-Speicherordner auf dem Computer, gibt es auch erst seit einem Jahr. „Uns war wichtig, dass wir erst einmal einige Songs komplett fertig haben“, sagt Svea Repenning. Auch hier hat die Formation die richtigen Prioritäten gesetzt.
Nicht nur wegen des schönen Online-Auftritts ausgewählt
Denn nur wegen einem schönen Online-Auftritt wäre die Formation nicht für den anstehenden Konzertabend ausgewählt worden, für den sich über 30 Gruppen aus dem Kreis Wesel und angrenzend beworben haben und der im vergangenen Jahr über 400 Zuhörer ins Bollwerk 107 gelockt hatte.
Sängerin, angezerrte Gitarren und deutsche Texte – Vergleiche mit Gruppen wie Juli oder Silbermond scheinen da unvermeidlich. Aber Bakali präsentieren sich bei ihren drei eingesendeten Liedern wahrlich nicht als Kopie.
Bakali sind nicht „Friede, Freude, Eierkuchen“
Spielfreude, Arrangements und auch der Sound des selbst aufgenommenen Materials – all das klingt zudem nicht nach einer Band, die gerade ihre ersten Instrumente ausgepackt hat.
„Haben wir auch nicht. Die drei Männer haben vorher schon länger zusammen Musik gemacht, Gitarristin Pia und ich waren als Duo unterwegs“, erläutert die 20-Jährige, die in dem Song Tupfige Wolken von einem Tanz in der Frühlingssonne singt. Das trifft die beschwingte Stimmung ganz gut, wobei Bakali nicht „Friede, Freude, Eierkuchen“ proklamieren – weder im Ton noch im Text.
Geprobt wird immer wieder sonntagvormittags
„Wir machen sicherlich keine klassische Pop-Musik“, sagt Svea Repenning, deren Mitstreiter innerhalb des harmonischen Rahmens ständig die Grenzen ausloten. Das funktioniert natürlich nur mit den entsprechenden technischen Fähigkeiten und der Prämisse, das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. „Manchmal werden die Lieder auch zu kompliziert“, lacht die Sängerin. Aber dann würde beim Komponieren irgendwann die Reißleine gezogen.
Durch die veränderten Wohnorte können Bakali derzeit nur alle zwei Wochen proben – und zwar sonntagvormittags. „Ja, das ist ein merkwürdiger Termin, aber das funktioniert ganz gut“, versichert die Schaephuysenerin, die in Hannover Tiermedizin studiert. Bassist Thomas Kammerer lebt in Aachen.
Die Band ist sicher: „Die Nervosität wird kommen“
Der Auftritt im Bollwerk 107 ist erst der zweite überhaupt von Bakali und der erste vor großer Kulisse. „Im Moment überwiegt die Vorfreude, aber die Nervosität wird kommen“, ist sich Svea Repenning sicher. Ihre Band würde sich riesig über den ersten Preis beim Clash of Bands freuen, ein Wochenende im Duisburger Tonstudio Le Fink. „Es wäre super, einen oder zwei Songs professionell aufzunehmen und dabei vielleicht noch Videomaterial zu drehen“, sagt die Sängerin im Hinblick auf die noch fehlende Netzpräsenz ihrer Formation.
In den Köpfen der Musikfans im Bollwerk 107 möchten sich Bakali bereits am kommenden Samstag eine feste Präsenz sichern. Das versuchen ab 20 Uhr auch die Bands Steckenpferd, Youth in Retrospect und Skittle Alley. Der Eintritt (nur Abendkasse) kostet fünf Euro.