Neukirchen-Vluyn. . Geschäftsführer Björn Johann hat am Dienstagnachmittag mitgeteilt, dass er den Familienbetrieb nicht weiterführen wird. Was wird aus dem Lokal?
- Der Geschäftsführer des Samannshofes, Björn Johann, hat mitgeteilt, dass er den Betrieb nicht weiterführen wird
- Er sucht nach einem Nachfolger, der das beliebte Ausflugslokal übernehmen möchte
- Mit Blick auf seine Angestellten und deren künftige Beschäftigung zeigt er sich zuversichtlich
Die Nachricht kam für Außenstehende überraschend. Am Dienstagnachmittag hat der Geschäftsführer des Samannshofes, Björn Johann, mitgeteilt: „Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen, den Samannshof 2017 nicht mehr zu öffnen.“ Damit bleiben die Pforten eines der beliebtesten Ausflugslokale in der Region geschlossen.
Zunächst zumindest. Denn der Inhaber sucht nach einem neuen Betreiber, der sein Lokal übernimmt. Man könne den Betrieb innerhalb von drei Tagen wieder öffnen, sagt Johann.
In der Littard geht eine Familientradition zu Ende
Leicht gefallen ist dem 37-Jährigen die Entscheidung nicht. Er musste aber feststellen: „Die Belastung ist zu viel für mich.“ Es sei nicht mehr anders gegangen. Damit geht in der Littard eine Familientradition zu Ende. Björn Johanns Großvater hat die Gastronomie im Jahr 1936 übernommen, später hat sein Vater die Leitung des Betriebes gehabt.
Zwischen 2001 und 2011 hat die Familie Johann den Betrieb verpachtet. Der Spross der Familie ist quasi in die Stapfen seiner Vorfahren getreten und hat eine Ausbildung zum Hotelkaufmann absolviert. Zuletzt hatte er in einem 5-Sterne-Haus in Köln gearbeitet, bevor er den Familienbetrieb in der Littard übernommen hat. 2011 wurde dort groß umgebaut.
Björn Johann hätte einen weiteren Koch gebraucht
Mit Blick auf das gastronomische Angebot sagt der scheidende Geschäftsführer: „Wir haben uns stärker positioniert.“ Statt Gerichten aus aller Welt hat sich Johann mit seinem Team auf die regionale Küche spezialisiert. Statt 80 Speisen auf der Karte gab es 20 Gerichte. Seine Köchin, die seit etwa vier Jahren für ihn arbeitet, lobt er in höchsten Tönen: „Das ist eine total tolle Köchin.“ Unterstützt wurde sie durch einen Küchenhelfer. Ein weiterer Koch ist seit langem krank. Und genau das war eines der Probleme: Björn Johann hätte einen weiteren Koch gebraucht, gefunden hat er aber keinen. „Im Herbst mussten wir Betriebsferien machen, damit die Köchin auch mal Urlaub machen konnte.“
Und auch für ihn selbst war es anstrengend. Wie es in einem kleinen Familienbetrieb so ist: Der Chef muss da sein, er ist das Gesicht des Unternehmens.
Das hat Björn Johann in der zweiten Jahreshälfte 2016 gemerkt. Seit dem Sommer hatte er eine befristete Stelle in einem Hotel in Düsseldorf angenommen. „Wir haben verschiedene Wege ausprobiert“, sagt er über die Überlegungen zur Zukunft des Hauses. Das war einer davon. Aber: „Im Familienbetrieb funktioniert das nicht.“
Das Geschäft boomte besonders im Sommer
Und was beim Samannshof auch nicht verschwiegen werden kann: Besonders im Sommer boomte das Geschäft, in den Monaten bietet das Lokal im Biergarten 200 Sitzplätze mehr. Allerdings ist der Gastronom wetterabhängig. Er habe oft morgens im Biergarten gestanden und nicht gewusst, ob 100 oder 800 Gäste kommen, sagt Johann. Die Organisation des beliebten Littardmarktes muss nun jemand anders übernehmen. Vielleicht macht das sein Nachfolger.
Björn Johann ist optimistisch, dass es eine Lösung geben wird.