Moers. . Enni-Grundstück in Vinn mit 17 Parzellen ist vermarktet. Die starke Nachfrage machte das Gelände zu einem der derzeit teuersten in Moers.

  • Im Moerser Stadtteil Vinn hat Enni 17 Parzellen vermarktet. Die Nachfrage kommt hauptsächlich aus Moers
  • 340 Euro pro Quadratmeter: Die Baugrundstücke gehören zu den derzeit teuersten in Moers
  • Wer bauen möchte, findet vielleicht schon in diesem Jahr eine Alternative

Es war eines der attraktivsten Baugrundstücke in Moers. Das Gelände zwischen der alten B 60 und der Vinner Straße, nahe dem Wasserturm, ist komplett verkauft. Eigentümer Enni Energie & Umwelt hat dabei einen guten geschäftlichen Riecher bewiesen. Die immense Nachfrage nach Bauflächen hat aus dem 11 000 Quadratmeter großen Gelände eines der teuersten Grundstücke in der Stadt werden lassen.

Ganz so einfach war die Erschließung des ehemaligen Wasserschutzgebietes nicht. Es handelte sich um ein „Helikopter-Grundstück“, erreichbar nur über einen Fußweg. Enni erwarb deshalb von der Evangelischen Kirchengemeinde ein Doppelhaus an der Vinner Straße, das abgerissen wurde und Platz machte für die Anbindung des Neubaugebietes. 17 Baugrundstücke sind entlang der neuen Straße „Am Fusrath“ entstanden, die meisten zwischen 420 und 588 Quadratmeter groß, einige zwischen 600 und 788 Quadratmetern. Das größte misst 1224 Quadratmeter.

An den Fassaden wechsel Putz mit rotem Klinker ab

Bis auf eine sind alle Parzellen bebaut. Dabei fällt auf, dass es kaum Auflagen gegeben hat. An den Fassaden wechselt Putz mit rotem und buntem Klinker ab. Bungalows stehen neben Gebäuden im Stadthausstil, konventionelle Fronten neben wagemutigen. Spielzeuge und Klettergerüste lassen darauf schließen, dass in erfreulich vielen Häusern Kinder leben, denen zudem ein Spielplatz in der Straße zur Verfügung steht.

Für Enni Energie & Umwelt dürfte sich das Geschäft gelohnt haben. Die Vermarktung fällt in eine Phase, in der die Zinsen niedrig sind und diejenigen, die es sich leisten können, ihr Geld in Immobilien anlegen. Die Nachfrage treibt die Preise hoch. Laut Bodenrichtwertkarte liegt der Grundstückspreis am Fusrath bei 340 Euro pro Quadratmeter. Übertroffen wird der Wert in Moers nur noch von Grundstücken in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss- und Freizeitpark.

Es gibt kaum Neuausweisungen von Baugebieten

Dass derartig hohe Quadratmeterpreise aufgerufen werden können, liegt nach Einschätzung von Ralf Ritter, Direktor der Immobilien-Abteilung der Sparkasse, am geringen Angebot. „Es gibt kaum Neuausweisungen von Baugebieten“, sagt Ritter, der im Übrigen berichtet, dass unter den Häuslebauern nur wenige neue Bürger für die Grafenstadt sind: „Die meisten Bauanfragen für Grundstücke in Moers, die unsere Abteilung erreichen, kommen von Moersern.“

Wer gerne bauen möchte, bekommt dazu ein paar hundert Meter weiter vielleicht eine Chance. Die Firma Tecklenburg entwickelt ein Grundstück an der Teutonenstraße. Rund 80 Wohneinheiten – Einfamilienhäuser und Wohnungen – noch hat sich Tecklenburg nicht mit der Stadt auf ein städtebauliche Konzept verständigt. Durchaus möglich, dass die Grundstücke noch 2017 auf den Markt kommen.

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Vinn gehört seit langem zu den begehrten Wohnlagen in Moers. Um so erstaunlicher, dass seit vielen Jahren ein großes Grundstück an der Ecke Gauß-/Leibnitzstraße brach liegt. Das soll sich nun ändern.

Die Eigentümer haben sich entschlossen, das Gelände als Baugrundstück zu verkaufen. Platz ist für sechs Wohneinheiten zwischen 120 und 170 Quadratmetern Fläche, die als Einfamilien- oder Doppelhäuser realisiert werden können. Die Vermarktung hat die Moerser Firma Area & Clavis Wohnungsbau übernommen.