Neukirchen-Vluyn. . Die Verwaltungsgesellschaft Lindenthal-Gartenstadt hat die Nebenkostenabrechnung 2015 geschickt. Für Sascha Knuppertz gab es Anlass zum Unmut.
- Die Mieter am Kiefernweg haben auch für das Jahr 2015 überraschende Nebenkosten auf den Abrechnungen
- Die Hausverwaltung Lindenthal-Gartenstadt ist seit Ende des Jahres nicht mehr für die Objekte zuständig
- Die Peach Property Group sucht nach Lösungen für die Probleme mit den Nebenkosten
Langweilig wird es für die Mieter am Kiefernweg nicht. Obwohl sich Sascha Knuppertz sicher etwas weniger Aufregung wünschen würde. Anlass seines neuerlichen Unmutes: die Nebenkostenabrechnung für das Jahr 2015. Schon die Abrechnung für 2014 hatte ihn wenig begeistert. Seinerzeit hatte man 17 000 Euro an Müllgebühren für das Haus am Kiefernweg 11 veranschlagt, allein 5000 Euro sollte er nachzahlen.
Interessant: In der Abrechnung für 2015 sind bei Knuppertz nur anteilige Kosten für den Müll in Höhe von rund 402 Euro aufgeführt. Dafür gibt es andere Unstimmigkeiten. Und die gibt es nicht nur bei ihm. Knuppertz ist im engen Gespräch mit anderen Mietern vom Kiefernweg und vom Vluyner Nordring.
Kosten für einen abmontierten Heizkörper berechnet
Auf seiner Abrechnung findet er hohe Heiz- und Wasserkosten. Dabei sollen alle Heizkörper bei ihm in der Wohnung den gleichen Verbrauch gehabt haben, unabhängig von Größe und Standort. Sogar der seit Jahren abmontierte Heizkörper, den Knuppertz im Keller stehen hat, soll laut Abrechnung den gleichen Verbrauch gehabt haben wie das Gerät im Wohnzimmer.
Bei einer anderen Nachbarin wurden in einem Jahr sämtliche Heizkörper mit dem Faktor 1 berechnet, unabhängig von Standort und Größe, in einem anderen Jahr waren die Faktoren der Heizkörper in den verschiedenen Zimmern in der Auflistung unterschiedlich.
Verbraucherzentrale fragt nach einem Pool im Garten
Rund 2500 Euro soll Knuppertz zudem an Wasserkosten nachzahlen. Die Verbraucherzentrale habe ihm gesagt, ein solcher Wasserverbrauch sei unmöglich, sagt Knuppertz. Ob er einen großen Pool im Garten habe, sei er gefragt worden. Man habe den Zählerstand für das komplette Haus abgelesen, heißt es von der Enni. Für die Zwischenzähler sei man nicht zuständig.
Zwischenzähler gibt es laut Knuppertz ohnehin erst seit einem Monat. Er stellt die gesamte Abrechnung auf den Prüfstand und setzt auch seine juristische Auseinandersetzung mit der Verwaltungsgesellschaft Lindenthal-Gartenstadt (LiGa) fort. Diese hatte die Nebenkostenabrechnung erstellt und war bis Ende des vergangenen Jahres für die Hausverwaltung der Objekte der Peach Property Group zuständig.
Peach Property Group trennt sich von der LiGa
Auf Nachfrage der NRZ sagte der Consulter der LiGa, Walter Stein: „Wir sind nicht mehr Verwalter.“ Folglich werde er sich dazu nicht äußern, lautete die Botschaft. Die Peach Property Group ließ auf NRZ-Nachfrage über ihr Pressebüro bestätigen, dass man sich von der LiGa getrennt habe. Gründe gab die Peach-Gruppe nicht an.
Gleichwohl sei man auf dem Weg, eine Lösung für das Problem der Nebenkostenabrechnung zu finden. Es gebe einen direkten Ansprechpartner am Ort, an den sich die Mieter wenden mögen, hieß es.
Es sei Aufwind zu spüren, sagt Knuppertz über die neuen Eigentümer. Aber in der Auseinandersetzung mit der LiGa will er keine Ruhe geben. Bestätigung erhält er vom Mieterschutzbund. „Das gibt Anlass, genauer hinzuschauen“, sagt Geschäftsführer Peter Heß über die Abrechnungen für 2015. Er rät den betroffenen Mietern, die Kosten „auf keinen Fall sofort zu bezahlen“, sondern zunächst prüfen zu lassen.