Kamp-Lintfort. . Die Hochschule hat auf dem ehemaligen Zechenglände den Neuanfang gemacht. Und noch gibt es Hoffnung für den Förderturm.
- Die Hochschule hat auf dem ehemaligen Zechenglände den Neuanfang gemacht
- Es gibt Streit um das Sicherungsbauwerk
- Die Zukunft des Förderturms ist ungewiss, immerhin gibt es Hoffnung
Das ehemalige Bergwerk West ist zwar still gelegt. Aber Stille herrscht dort keineswegs. Es dürfte in den vergangenen Monaten das meist besuchte Gelände der Stadt gewesen sein. Studenten der Hochschule Rhein Waal sind im Oktober in das wirklich gelungen sanierte Magazingebäude eingezogen. Nur die nostalgisch gelben und bunten Kacheln im Treppenhaus sind erhalten. Die ausgetretenen Stufen auch. Aber der Rest atmet Neuanfang. Die erste Umnutzung auf dem Zechengelände.
Große Unruhe dagegen gab es und wird es wohl noch geben um das Sicherungsbauwerk. Die RAG Montan Immobilien will verseuchten Boden vom Kohlenlagerplatz nicht vom Gelände transportieren, sondern zu einem Hügel zusammenschieben. Noch im August empfiehlt die Verwaltung dem Rat und dem Umweltausschuss, das Begehren der RAG abzulehnen: „Durch die Errichtung eines Sicherungsbauwerkes in den beantragten Ausmaßen sind absehbar wesentliche Einschränkungen in der langfristigen Entwicklung des Zechengeländes und damit der Stadtentwicklung zu erwarten“, heißt es in einer Beschlussvorlage.
Grünes Licht für den Bahnanschluss
Im November dann gibt es versöhnlichere Töne von der Verwaltung: „Der Zustand jetzt herrscht zum Teil seit Jahrzehnten. Was dann kommt, ist ein Quantensprung. Wir sind auf einem guten Weg“, findet Kämmerer Martin Notthoff bei einer Begehung mit dem Chef der RAG MI, Prof. Dr. Hans-Peter Noll. Der sicherte bei den weiteren Arbeiten „größtmögliche Transparenz“ zu.
Seit Oktober gibt es auch grünes Licht für den Bahnanschluss. Bis zur Kattenstraße soll die ehemalige Trasse der Zechenbahn zunächst genutzt werden und zur Landesgartenschau Pendler befördern. Später soll die Bahn dann weiter bis zur Hochschule führen mit einem ordentlich getakteten Fahrplan. Dazu muss die Trasse noch an den Rand des Zechengeländes verlegt werden.
RAG hat schon den Abrissantrag gestellt
Auch der Förderturm, der für viele ein Wahrzeichen von Kamp-Lintfort ist, wird die Menschen noch einige Zeit beschäftigen. Die Stadt möchte ihn gerne erhalten. aber das kostet Geld, das eine Kommune in der Haushaltssicherung nicht ausgeben darf. Wenn die Gespräche mit der RAG nicht in Richtung Erhalt geführt werden können, dann könnte das letzte Stündlein für den rotweißen Turm schlagen. RAG MI hat schon einen Abrissantrag gestellt, der bis zur Landesgartenschau außer Vollzug gesetzt ist.
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>> Dieser Artikel von Karen Kliem ist Teil des Rückblicks II in der NRZ für Kamp-Lintfort <<