Moers. . Galerie Schmitz hatte Heiligabend ihren letzten Tag – ein Verlust für die Homberger Straße. Der Chef tritt kürzer, aber: Niemals geht man so ganz
- Uwe Schmitz begann vor 30 Jahren mit einem Fotolabor an der Homberger Straße
- Später sattelte er auf Einrahmungen und Ausschank um
- Jetzt will der 62--Jährige kürzer treten, aber: Niemals geht man so ganz
Ziemlich genau vor 30 Jahren, am 1. Januar 1986, eröffnete Uwe Schmitz an der Homberger Straße 32 ein Fotolabor mit dazugehörigem Geschäft. Der Laden erlebte bewegte Zeiten in jeder Hinsicht – mauserte er sich doch schließlich zu einer angesagten Szene-Kneipe in der City. Seit kurzem ist Schluss damit. Die „Galerie Uwe Schmitz“ schloss ihre Pforten an Heiligabend 2016.
In Köln hat er Fotoingenieurwesen studiert
Uwe Schmitz hatte damals in Köln Fotoingenieurwesen studiert. Da lag es nahe, einen Fotoladen zu eröffnen. „In den ersten vier Jahren lief das Fotolabor hier an der Homberger Straße auch gut. Ich hatte mir dafür eine komplette Anlage von Agfa angeschafft“, berichtet er. „Doch dann lief eine Klage gegen Agfa, die Kodak auch gewann. Für mich bedeutete das, dass ich nur noch Material von Kodak bekam und eine neue Anlage für über 300 000 D-Mark kaufen sollte.“
Also sattelte Uwe Schmitz um, auf Einrahmungen – ein Geschäftszweig, der bis heute im Laden gut lief. Doch so ganz nebenbei sammelte und trank Uwe Schmitz auch gern ein Fläschchen Wein. „Mit Freunden haben wir abends öfters im Laden gesessen.“
Gäste bekamen Hunger auf ein Häppchen
„Und dann bekamen die Leute Hunger auf ein Häppchen...“ Das schlug so gut ein, dass Uwe Schmitz wenig später eine Ausschankkonzession beantragte. „Als die Männer vom Bauordnungsamt kamen, meinten sie, die Leute müssten ja bei mir im Laden sitzen. Das sollten sie mal meine Sorge sein lassen, hab ich gesagt.“ Drei Wochen später flatterte die Genehmigung ins Haus.
Bis zum letzten Tag saßen „die Leute“ bei Uwe Schmitz im Laden. Als der Geschäftszweig der Wohnaccessoires und Bilder hinzukam, entwickelte die Kneipe endgültig ihren persönlichen Charme. Zwischen Kunst und Kitsch, Bilderrahmen-Mustern und Weinregalen ließ es sich prima klönen.
Sogar eine Scheidung wurde bei Uwe gefeiert
Geburtstags-, Betriebs- und Weihnachtsfeiern gab’s bei Uwe, wie die Gäste ihn alle nannten. Die mediterranen Abende mit Buffet und Musik ist legendär. In der Küche wirbelte der Chef noch selbst, Geschnetzeltes, Eintöpfe und mediterrane Kleinigkeiten. An viele Begebenheiten kann Uwe Schmitz sich erinnern. Wie an die Scheidungsfeier: „Beide waren hier Gäste und hatten inzwischen neue Lebenspartner. Da meinten sie, sie hätten ganz vergessen, ihre Scheidung zu feiern. Das taten sie dann auch...“
„Ich will weg von den 14-Stunden-Tagen“, sagt Uwe Schmitz (62). Was jetzt gut passe, weil die Pacht des Lokals auslaufe. Die mediterranen Abende soll’s aber weiter geben. Ein Mal im Monat wird Uwe Schmitz zusammen mit seinem Freund Toni in „La Statione“ an der Bonifatiusstraße zum Buffet rufen.
Kontakt auch weiterhin unter galerie-schmitz@t-online.de