Moers. "Seltsame Gestalten" tummeln sich bei den 17. Jugendtheatertagen, die vom 1. bis 29. November in Moers über die Bühne gehen. Neun Gastspiele und fünf Moerser Produktionen stehen in diesem Jahr auf dem Programm. Faust und Mephisto gibt es als Kasperlepuppen.

Seltsame Gestalten, die da über den braunen Trenchcoat des Plakatpinguins Max von Meer turnen: Nasenbohrende Trötenvögel, Knackwürstchen mit Kulleraugen und ein Fisch, der seine Zähne zeigt: Theater ist spannend, Theater ist aufregend.

Und das Theater - so das Credo der diesjährigen „Penguin's Days” - erfindet sich immer wieder neu. „Seltsame Gestalten” sind die 17. Jugendtheatertage (1.- 29. November) überschrieben. Dann werden sich auf den Moerser Bühnen so illustre Figuren wie König Lear, Huck Finn, Faust und der Fischer und seine Frau tummeln. Aber Achtung – allesamt ganz anders, als gewohnt.

Grenzen aufbrechen

Gestatten: Faust in the Box.
Gestatten: Faust in the Box. © NRZ

Neun Gastspiele und fünf Moerser Produktionen stehen in diesem Jahr für das Spiel mit ganz unterschiedlichen Genres. Weniger klassisches Sprechtheater, mehr Experimentelles zwischen Theater und Bildender Kunst, so Holger Runge, künstlerischer Leiter der Penguin's Days. Da lässt die Berliner Performance-Künstlerin Bridge Markland Faust und Mephisto als Kasperlepuppen auftreten – zu Musik von Rammstein, Pink oder Robbie Williams. Marc Twains Huck Finn kommt vom Berliner Autor und Regisseur Max Eipp als One-Man-Musical daher, und Peter und der Wolf wird zum gemalten Märchen mit Musik.

Apropos – zwei der Stücke für ganz junge Menschen sind bereits ausverkauft, so Holger Runge. Schon 2000 Reservierungen seitens der Schulen im Großraum Moers stehen auf der Haben-Seite, aber, so Runge, es gebe immer noch reichlich Sehenswertes für Spätentschlossene. Um die „Penguin's Days” auch außerhalb der Schulen einem breiteren Publikum zu öffnen, wird es als Zugabe am Sonntag, 29. November, einen Familientag geben – mit Kinderkonzert und der STM-Produktion „Vom Fischer und seiner Frau” in der Theaterhalle.

Urfaust oder Boxfaust?

Bei der Eröffnungsgala am 1. November um 18 Uhr im Schlosstheater, wartet auf alle Max-von-Meer-Fans ein besonderer Gast – Pinguin-Vater Kai Pannen, seit 17 Jahren verantwortlich für die begehrten Programmplakate, kommt nach Moers. Der Hamburger Illustrator und Zeichentrickfilmer wird seinen Animationsfilm „Komm essen, Pfannekuchen.” zeigen.

Dass sich zunehmend mehr Jugendliche durch Theatererlebnisse bei den Penguin's Days auch für die Inszenierungen des Schlosstheaters interessieren, sei ein toller Synergieeffekt, so STM-Intendant Ulrich Greb. Längst ist auch der Spielplan des Schlosstheaters verzahnt mit dem Festivalprogramm. Was also anschauen: Den Moerser „Urfaust” oder Bridge Marklands „Faust in the box”? „Am besten beides.”