UMWELT. Interessengemeinschaft Dachsbruch lebt wieder auf. Konzept für Innenstadtgestaltung wurde besprochen.

KAMP-LINTFORT. Das Interesse der Stadt und vor allem zahlreicher Bürger, keine Auskiesungsfläche im Wickrather Feld zuzulassen, ist riesig.

Noch im vergangenen Herbst war das Stadtgebiet von weiteren potentiellen Auskiesungsflächen nicht tangiert, als sich die politischen Gremien mit der 51. Regionalplanänderung befassten. Doch es kam dann anders: Nun wurde im Rahmen einer zweiten Beteiligungsphase eine 59 Hektar große Sondierungsfläche im Wickrather Feld vorgeschlagen (wir berichteten). Und gerade dagegen laufen Stadt und Bürger Sturm.

Bürgermeister Dr. Landscheidt. "Eine erste Versammlung der ehemaligen Interessengemeinschaft Dachsbruch fand bereits in einem Privathaus an der Gerade Straße statt." Die Bewohner dort könnten, falls wirklich abgegraben würde, gegenüber ihres Hauses am Rand der geplanten Auskiesungsfläche stehen.

Viel Anträge der Industrie

Schon 1992, so Planungsgamtsleiterin Monika Fraling, stand Wickrath schon mal im Mittelpunkt von Auskiesungsdebatten. Der Bürgermeister: "Momentan erleben wir wieder ein Flut von Anträgen der Kiesindustrie am gesamten Niederrhein." Dabei gibt's ja schon, gerade in der Bergbaustadt, zahlreiche Kiesflächen wie Kohlenhuck, Flächen rund um die MVA, Rossenray..

Gemeinsan machten Landscheidt, Fraling und die neue technische Beigeordnete Rita Hoff klar, dass die Stadt Wickrath als Auskiesungsfläche in keinster Weise akzeptieren wird. "Nur", so Landscheidt, "wir sind Beteiligte am Verfahren und keine Genehmigungsbehörde." Falls wirklich Wickrather Kies ausgebaggert würde, wäre die Landschaft dort zerschnitten. Kein Wunder, dass in der gestrigen Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses Bürger kamen, um sich nach Neuigkeiten zu erkundigen. Sie sitzen zwar mit den städtischen Gremien in einem Boot, das weitere Vorgehen der Bezirksregierung ist jedoch abzuwarten.

Im weiteren Verlauf der gestrigen Sitzung ging es auch um das Konzept für die neue Innenstadtgestaltung. Noch in den nächsten vier Wochen rechnet der Bürgermeister mit dem ersten Spatenstich für die Niederlassung von C&A. Für die Neugestaltung zwischen Friedrich-Heinrich-Allee und Friedrich Straße gibt es Planungsvarianten, unterteilt in die Abschnitt Friedrich-Heinrich-Allee bis Kamperdickstraße und von dort bis Friedrichstraße. In der reinen Fußgängerzone soll es nach dem Abholzen der Bäume wieder zwei Baumreihen geben. Beraten werden muss vor allem über die Gestaltung der Fläche zwischen Kamperdicksraße und Friedrich-Heinrich-Allee. Auf jeden Fall kommen dort wieder Parkplätze hin.(hlg)DIE WEISSEN RIESEN Offensichtlich einen Schritt weitergekommen ist man beim Tauziehen umdie Weißen Riesen. Landscheidt: "Da geht's jetzt noch um die Vorbauten der Hochhäuser. Ansonsten kann der Investor über die Weißen Riesen frei verfügen." An ihrer Stelle soll bekanntlich ein neues Geschäfts-, Büro und Wohnzentrum entstehen.