FREIZEIT. Die neue Geschäftsführerin Nina Engelskirchen und ihr Berater Stefan Basso stellten sich jetzt vor.

0014062208-0050313307.JPG
© NRZ

KAMP-LINTFORT. Der Kulturverein Kaliber im Alten Rathaus probt den Neuanfang, nachdem die ehemalige geschäftsführerin Alexa Heyder ihre Zelte in der Bergbaustadt abgebrochen hat und in ihre alte Heimat nach Schondorf bei Stuttgart zurückgegangen ist.

Jetzt ist Nina Engelskirchen am Ruder. Ihr hilft beratend Stefan Basso aus Duisburg. Beide wurden gestern vom Vereinsvorsitzenden Volker Ehlert und seinem Stellvertreter Frank Aldenkott vorgestellt.

Nina Engelskirchen bringt aus der Mitarbeit in Projekten mit Jugendlichen Erfahrungen ein. Die 29-Jährige, die verheiratet ist und zwei kleine Kinder hat: "Interessante Angebote für Kinder und Jugendliche sind mir wichtig. Ich werde das Altbewährte fortführen und neue Ideen einbringen."

Kurs für junge Schauspieler

Sie denkt dabei an neue Akzente bei der Disco oder beispielsweise an Cocktailabende, aber auch an den Schauspielkurs. Jugendliche schreiben gerade ein Drehbuch.

Stefan Basso, der Berater, zeigte sich jetzt schon beeindruckt, was der Verein bereits auf Basis von fast ausschließlich ehrenamtlicher Leistung auf die Beine gestellt habe. Basso bringt seine Erfahrungen aus der Duisburger Kulturszene mit, speziell aus dem Zentrum "Hundertmeister" und dem Bruckhausener Kulturbunker: "Meine Erfahrungen in diesen Prozess einzubringen und den Verein bei der weiteren strategischen Ausrichtung zu unterstützen, ist mein Ziel."

Auf die aktuelle finanzielle Situation bei Kaliber angesprochen, wies der Vorstand darauf hin, dass er auf mehr Mittel hoffe. "Kaliber bekommt von der Stadt einen Zuschuss, muss sich ansonsten über Mitgliederbeiträge und Sponsoring finanzieren." Der Verein hat 160 Mitglieder. Besonders prekär ist die Raumsituation: "Wir könnten viel mehr hier arbeiten, wenn wir mehr Räume hätten. Bisher haben wir nur diesen 100 Quadratmeter großen Bereich. Bisher sind alle Appelle diesbezüglich mehr oder weniger verpufft. Es gab keine Resonanz bei der Stadt, dass wir noch mehr Räume bekommen", sagt Ehlert - wenn er auch einräumt, insgesamt fühle sich der Verein "von der Stadt angenommen".

Worauf der Vorstand stolz ist: "Mittlerweile haben wir das Kaliber drogen- und gewaltfrei bekommen. Für viele Jugendliche ist der Kultverein ein zweites Zuhause." Deshalb will sich der Vorstand auch nicht von einer Minderheit gewaltbereiter junger Leute unter Druck setzen lassen. Im Gegenteil, man werde auf die Leute zugehen, "die kennen sich untereinander am besten". (hlg)