Moers. . In Sichtweite von Asdonkshof entstehen vier 190 Meter hohe Anlagen. Ab Mai produziert Enni Strom für 9000 Haushalte auf ökologische Weise.

  • In Sichtweite von Asdonkshof entstehen vier 190 Meter hohe Anlagen
  • Ab Mittwoch werden die Einzelteile per Schiff und Lkw angeliefert
  • Ein riesiger Spezialkran setzt sie dann wie ein Puzzle zusammen

Vier Jahre bestimmten Planer und Kaufleute die Entwicklung rund um den seit Sommer genehmigten Windpark Kohlenhuck. Nach dem grünen Licht durch den Kreis Wesel haben im Moerser Norden mittlerweile Ingenieure und Handwerker das Sagen. Vor und auf der Abraumhalde des ehemaligen Bergwerks in Kamp-Lintfort arbeiten sie mit Hochdruck an dem derzeit wohl größten Energiewendeprojekt der Region.

20 Millionen Euro werden investiert

Über die gemeinsame Windparktochter Enni RMI Windpark Kohlenhuck investieren die RAG Montan Immobilen (RMI), die Mingas-Power (Mingas) und der Moerser Energieproduzent Enni Energie & Umwelt in Sichtweite zum Asdonkshof 20 Millionen Euro in vier Groß-Windkraftanlagen.

„Das Projekt liegt voll im Zeitplan und wird nun auch für Bürger sichtbar“, kündigt Bauleiter Bernd Rosebrock für den heutigen Mittwoch bereits die Anlieferung erster Anlagenbauteile an. Dann wird der Kohlenhucker Weg je nach Baufortschritt gesperrt sein.

Die Baustraßen sind angelegt

Schon in Kürze werden die ersten Windräder aber aus dem Boden sprießen. Denn zahlreiche vorbereitende Arbeiten sind abgeschlossen. Baustraßen sind angelegt, vier mehr als drei Meter hohe und im Durchmesser über 20 Meter große Fundamente deuten die zukünftige Heimat der Windmühlen an.

Mitarbeiter einer auf den Grundbau spezialisierten Firma hatten hier seit September mit sogenannten Rüttelstopfsäulen den aus Abraum des Bergbaus bestehenden Boden mit rund 3000 Kubikmeter Kiesgemisch verdichtet. „Das erhöht die Traglast der Anlagen und sorgt für deren notwendige Standfestigkeit“, beschreibt Rosebrock die Arbeiten der letzten Wochen.

Auch ein Spezialkran ist bereits vor Ort und wartet darauf, die samt Rotor bis zu 190 Meter hohen Windmühlen sukzessive zusammenzusetzen. Deren Bauteile kommen nun nach und nach an den Niederrhein.

„Grüner“ Strom für 9000 Haushalte

Die einzelnen Komponenten stammen aus verschiedenen Enercon-Werken und gelangen teils direkt über die Autobahn oder per Schiff mit Zwischenstation über den Niag-Hafen in Wesel nach Moers. Anders als beim im Frühjahr eingeweihten Windpark in Repelen wird die finale Bauphase aber länger dauern. „Die Anlagen sind sehr hoch, so dass wir sogenannte Hybridtürme aus Stahl und Beton bauen. Die setzen wir wie Puzzlesteine zusammen.“

Bis die vier Windräder Ökostrom produzieren, werden somit noch einige Wochen vergehen. Erst im März soll die erste Anlage den Probebetrieb aufnehmen. Bis Mai sollen dann alle Anlagen an das Stromnetz angeschlossen sein und so weitere niederrheinische Beiträge zur bundesweit gewollten Energiewende liefern.

„Mit jährlich rund 32 Millionen Kilowattstunden Ökostrom können wir dann weitere rund 9000 Haushalte mit Ökostrom versorgen“, freut sich Enni-Geschäftsführer Stefan Krämer. Mehr als 30 Prozent des Strombedarfs in Moers und Neukirchen-Vluyn werden dann durch die Stadtwerke regenerativ erzeugt.