Moers. . Der Eigentümer soll Rechnungen nicht bezahlt haben. Auch eine Wasser- und Stromsperre droht. Stadt und die Versorger Enni wollen eine Lösung finden.
In drei Mehrfamilienhäusern an der Kirschenallee in Moers-Meerbeck haben rund 30 Mietparteien seit September keine Heizung. Jetzt droht ihnen zusätzlich die Sperrung von Wasser und Allgemeinstrom. Der Grund: Der Hauseigentümer hat offenbar die Versorger, die Fernwärme Niederrhein und Enni, nicht bezahlt.
Alle drei betagten Gebäude gehören einem Immobilienmakler aus der Innenstadt. Am vergangenen Freitagnachmittag bestritt er gegenüber der NRZ die von mehreren Bewohnern geschilderten Probleme erst gar nicht, versicherte aber: „Die Sache wird am Montag gelöst, spätestens am Dienstag.“
Vermieter hat Rechnungen noch immer nicht bezahlt
Dasselbe Versprechen hat er auch Enni gegeben. Dennoch sind bis Dienstagnachmittag keine Geldbeträge des Mannes auf einem Konto des Unternehmens eingegangen, wie eine Sprecherin erklärte.
Ähnlich ist die Situation zwischen dem Eigentümer und der Fernwärme Niederrhein (FWN). Seit wann genau die Vorauszahlungen für die Heizung dort nicht mehr geleistet worden sind, will man mit Hinweis auf den Datenschutz nicht sagen. Allerdings: Bevor die FWN im Juli den Mietern den Stopp ihrer Wärme-Lieferung ankündigten, hatten sie bereits ein langes Verfahren mit Anfragen und Mahnungen an den Eigentümer hinter sich.
Einige Mieter heizen mit Elektro-Öfchen
Bis heute haben die FWN keinen Zahlung und wissen nach Angaben eines Unternehmenssprechers auch nichts von einer Ankündigung des Hauseigentümers, die Schulden zu begleichen.
So sitzen die Mieter seit September im Kalten. „Einige heizen mit Elektroöfchen“, berichtet die Schwiegertochter einer 86 Jahre alten Mieterin, die seit 1954 in einem der Häuser lebt. Probleme gibt es offenbar zuhauf: Mieter berichten von Schimmel und undichten Fenstern.
Stadt ist mit Energieversorger "in engstem Kontakt"
Dass Enni seine Ankündigung, ab Donnerstag Wasser und Allgemeinstrom zu sperren, tatsächlich realisiert, erscheint eher unwahrscheinlich. Die Stadt ist „mit Enni in engem Kontakt“, sagt ein Rathaussprecher und ergänzt: „Wir werden eine Lösung finden.“ Das gemeinsame Ziel sei, dass die Mieter auch dann weiter Strom und Wasser erhalten, wenn die Zahlungen durch den Eigentümer nicht erfolgen.
Die Hauseigentümer war Montag und Dienstag trotz mehrerer Anrufe für die NRZ nicht erreichbar.