Kamp-Lintfort. . Am Mittwochabend war Projektauftakt für „Altsiedlung blüht bunt“. Ziel: Die Gründung eines Netzwerkes. Diskutiert wurde, was schöner werden kann.

Wenn Kamp-Lintfort 2020 Landesgartenschaustadt wird, soll auch die Altsiedlung in besonderem Maße von der Strahlkraft des Großereignisses profitieren: Unter dem Motto „Altsiedlung blüht bunt“ hatten Awo, Stadt und der Förderverein Landesgartenschau am Mittwochabend in das Diesterweg-Forum eingeladen. Ziel der Veranstaltung: die Gründung eines Netzwerks „Altsiedlung“, um die Wohnqualität des Stadtteils schon jetzt nachhaltig zu verbessern.

Gerade die Altsiedlung, so formulierte es der Vorsitzende des Fördervereins Wolfgang Roth, werde durch die Landesgartenschau gewinnen, weil direkt hinter der Zechenmauer an der Ringstraße ein neuer Stadtpark entstehe: „Das ist eine Riesenqualität für den Standort“, sagte Wolfgang Roth. Sich jetzt für das Projekt zu engagieren mache Sinn, weil die Aktionen weit über die Zeit der Landesgartenschau hinausreichen würden.

Gefragt waren Ideen

Gefragt waren an diesem Abend vor allem Ideen. Was kann, was muss schöner werden in der Altsiedlung und wie kann man Kritik und Anregungen in konkrete Pläne umsetzen. Ähnlich wie bei den Arenen zur Landesgartenschau ging es gestern auch darum, interessierte Bürger über neu gegründete Arbeitsgruppen direkt in die Umsetzung mit einzubinden.

Einer der meist diskutierten Fragen: Was wird mit der Zechenmauer? Geplant sei, Durchgänge von der Altsiedlung auf das Landesgartenschaugelände, beziehungsweise in den direkt hinter der Mauer entstehenden Park zu schaffen, erläuterte Fördervereinsvorstandsmitglied Christoph Müllmann. Dazu werde die Zechenmauer in Teilen erhalten bleiben.

Auf der Wunschliste stand noch mehr

Ideen für die Mauer gab es einige – die reichten von einer Zeitleiste mit einer Grafik über die Geschichte der Zeche samt Altsiedlung über eine Kunstaktion mit Graffiti. Vorschläge, wie die Siedlung aufgehübscht und an Profil gewinnen kann, ebenso. Viele drehten sich um Patenschaften für die Baumscheiben an den Straßen, angeregt wurden auch Blumenampeln und Vogelhäuschen an den Laternen. Auf der Wunschliste standen aber auch ein Matschspielplatz oder Treffpunkte für Jugendliche.

Anita Knobloch wohnt in der Altsiedlung und war gestern ins Diesterweg-Forum gekommen, um sich einzubringen. Sie sieht die Landesgartenschau als Chance. Auch, wenn das Viertel für sie schon jetzt einen „unübertroffenen Wohnwert“ hat. Sie übte aber auch Kritik: „Die Stadt sollte uns schon ein bisschen mehr Freiheit bei der Gestaltung in der Siedlung lassen“, forderte sie.

Gefragt ist jetzt vor allem bürgerschaftliches Engagement. Der Projektauftakt gestern scheint auf den ersten Blick gelungen – die nächsten Termine stehen schon.