Neukirchen-Vluyn. . Das Motto: Geschichte erleben. Künftig soll im Museum mehr geboten werden als ausgestellte Gegenstände. Dazu wurde ein besonderer Tisch gekauft.

Heller, moderner, übersichtlicher. So stellt sich das Museum künftig dar. Nach mehr als dreijähriger Zwangspause wird das Museum am Sonntag wiedereröffnet. Zwar noch nicht mit dem kompletten Angebot. Aber der erste Teil im Obergeschoss der Kulturhalle ist bereits fertig. Das Prunkstück: ein Multimediatisch mit 55 Zoll. In dieser Form in Deutschland einzigartig für ein Museum, zumal in dieser Größe.

Künftig können sich die Museumsbesucher auf diesem Tisch 26 Punkte in der Stadt anzeigen lassen, 12 aus Vluyn und 14 aus Neukirchen. Zu jeder Station sind Bilder, Filme oder akustische Beiträge aufrufbar, dazu gibt es einen erklärenden Text. „Die Vielfalt, die Stadtgeschichte darzustellen, ist so groß“, schwärmt Museumsleiterin Jutta Lubkowski.

Das neue Motto: Geschichte erleben

Das neue Motto des Museums: Geschichte entdecken. In den Räumen in den oberen Geschossen der Kulturhalle geht es künftig nicht mehr nur um die reine Präsentation historischer Gegenstände.

Das Museumsleben wird interaktiver – eben erlebbarer. Das beginnt mit dem besagten Multimediatisch, dessen französische Herstellerfirma Jutta Lubkowski und ihre Mitarbeiterin Michaela Krauskopf auf einer Museumsmesse kennengelernt haben. Und es setzt sich im Verlauf der Ausstellung fort.

Der Göschel-Laden ist wieder aufgebaut, jetzt im Obergeschoss. Die Schubläden bleiben nicht verschlossen, man kann sie aus dem Schrank herausziehen und an frischen Kräutern schnuppern. Aus einem aktivierbaren Lautsprecher wird die Geschichte des Geschäfts erzählt. Und: Für Kinder gibt es die akustische Präsentation der Geschichte kindgerecht, dargeboten durch den Kranich von Schloss Bloemersheim: Ludger heißt der schlaue Vogel.

Besuche in der Kaffeerösterei und beim Friseur

Gleich nebenan geht es in den Friseursalon von Rudolf und Adele Kühn. In deren Geschäft an der Feldstraße wurde von 1952 bis 1987 den Kunden die Haare schön gemacht. Dass es in Neukirchen-Vluyn einmal eine Kaffeerösterei gab, wissen wohl auch nicht mehr so viele Menschen.

Michaela Krauskopf, Harald Lenßen und Jutta Lubkowski im Friseursalon des Museums.
Michaela Krauskopf, Harald Lenßen und Jutta Lubkowski im Friseursalon des Museums. © Christoph Karl Banski

Für Jutta Lubkowski und Günter Fischer (Beirat) ging es bei der neuen Konzeptionierung für das Museum neben der multimedialen Präsentation um Reduktion. Von den ehemals 18 Themenbereichen bleiben neun. Das schafft Handlungsspielraum. Der Landschaftsverband war vom Konzept begeistert, als Lubkowski und Fischer zum Vorsprechen angereist waren. Im Mai gab es die Zusage über eine Fördersumme von 30 000 Euro.

Und die Neukirchen-Vluyner trafen auf einen Museumsgestalter, mit dem sie hervorragend zusammenarbeiteten. Im September 2017 soll alles fertig sein.