Neukirchen-Vluyn. .

Eigentlich haben Rolf und Klaus Kremers ihre Büros an der Rayener Straße, aber im Moment jetten die beiden Brüder einmal mehr durch Asien. Schließlich sind sie die geschäftsführenden Gesellschafter eines in Neukirchen-Vluyn beheimateten Global Players: Paradies Betten. Sie verkaufen ihre Produkte nicht nur in Deutschland, sondern auch in Japan und 49 anderen Ländern. Ihre Steppdecken und Kissen verkörpern den Erfolg eines Familienunternehmens in der fünften Generation, das zu den führenden europäischen Bettwarenherstellern gehört.

Den Grundstein für die Erfolgsstory legten Wilhelm und Gertrude Kremers, die 1854 eine Watte- und Steppdeckenfabrik aufbauten. In den 1920er Jahren gelang es Wilhelm Kremers, auf den niederländischen und belgischen Markt zu expandieren, die Steppdecken vom Niederrhein wurden in Berlin über das legendäre Kaufhaus Wertheim verkauft. In den 50er Jahren begann die Eroberung des asiatischen Marktes, es folgten Firmenzukäufe, wobei auch das Markenzeichen Paradies erworben wurde, das zu den ältesten in Deutschland gehört und der ehemaligen Firma „Steppdecken Kremers“ längst ihren Namen gibt. Ein Meilenstein in der Historie der Firma war auch die Entwicklung des ersten waschbaren Steppbetts aus Polyester zusammen mit dem Erfinder der Nylonfaser, Prof. Paul Schlack.

„Das ist ein ganz schöner Sprung vom Steppdecken, die ursprünglich mit Lumpen gefüllt wurden, bis zu den hochwertigen Produkten, die unsere Kunden heute erwerben“, sagt Marketingleiter Thomas Borghs. Heute wie früher legt die Firma Wert auf hohe Qualität. „Die Verbindung von Tradition, Handwerk und Innovation ist uns ganz wichtig“, erklärt Thomas Borghs. Als zwischen 2003 und 2005 Billig-Bettdecken aus China und dem Baltikum auf den Markt drängten, setzte Paradies weiter auf Qualität. Zu den neueren Entwicklungen gehört eine Bettwaren-Serie mit aktiver Kühl-Veredelung für ein kühleres Schlafklima.

Wirtschaftliche Kennziffern, etwa Umsatz und Gewinn, nennt das Unternehmen nicht. Einen Anhaltspunkt gibt es: Laut „Handelsblatt“ haben die wichtigsten Konkurrenten Centa Star und Billerbeck einen Gesamtumsatz von rund 44 Millionen Euro. Paradies bestückt die erste Klasse der Lufthansa mit Matratzen, Bettdecken und Kissen. Zu den Kunden gehören Hotels wie der Breitenbacher Hof und das Ritz Carlton in Hongkong, die MS Europa und der Emir aus Kuweit.ah/