Moers. . Zweimal Gold, einmal Silber: Deutsche Kanufahrer bescheren dem deutschen Team Medaillen. Vier von ihnen fahren mit Paddeln aus dem Haus Lettmann.

  • Deutsche Kanufahrer bescherten dem deutschen Team viele Medaillen in Rio de Janeiro
  • Vier von ihnen fahren mit Paddeln aus dem Haus Lettmann
  • Die Fachkompetenz kommt nicht von ungefähr

Vier der Kanusportler, die am vergangenen Samstag Gold und Silber für das deutsche Team gewonnen haben, waren mit Paddeln aus Moers unterwegs. Im Hause Lettmann an der Franz-Haniel-Straße werden deshalb zurzeit viele Glückwünsche übermittelt.

„Natürlich haben wir den Athleten gratuliert. Man kennt sich ja und wir tauschen uns oft aus“, sagte am Montag Jochen Lettmann auf NRZ-Anfrage. Lettmann leitet das Geschäft zusammen mit seiner Schwester Martina seit 2004, gegründet hat es ihr Vater Klaus Lettmann 1965. Schon bei vergangenen Olympischen Spielen haben sie Paddel für deutsche Kanuten geliefert.

Geballte Fachkompetenz

In Rio de Janeiro tauchten Max Rendschmidt (Essen), Tom Liebscher (Dresden), Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) erfolgreich die Paddel aus Moers ins Wasser der Lagoa Rodrigo de Freitas. Max Rendschmidt hatte bereits am Donnerstag mit Marcus Groß Gold über 1000 Meter im Zweier gewonnen. Am Samstag waren beide zusammen mit Tom Liebscher und Max Hoff auch über 1000 Meter im Vierer ganz vorn. Franziska Weber und Tina Dietze sicherten sich zusammen mit Steffi Kriegerstein und Sabrina Hering die Silbermedaille im Vierer.

Dass soviel Fachkompetenz für den Kanusport im Hause Lettmann versammelt ist, kommt nicht von ungefähr. Klaus Lettmann, der kommenden Montag 78 Jahre alt wird, wurde 1963 Mannschaftsweltmeister im Wildwasserkanu. Sohn Jochen gewann Bronze bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona und wurde 1995 ebenfalls Mannschaftsweltmeister.

Zwischen den Athleten und der Moerser Kanu-Schmiede gibt es regen Austausch, schließlich sind beide Seiten überaus daran interessiert, das bestmögliche Paddel zu entwerfen. „Die Kanufahrer kommen oft bei uns vorbei, zum Beispiel, wenn sie in Duisburg auf der Regatta-Strecke sind. Dann fachsimpeln wir, was wir noch verbessern können“, sagte Jochen Lettmann am Montag. Schon kurz nach den Erfolgen am Samstag haben die Lettmanns den Athleten in Rio de Janeiro gratuliert, die Freude über die Medaillen ist natürlich auch an der Franz-Haniel-Straße groß.

Dank der Innovationsfreude aus dem Hause Lettmann haben sich die Paddel immer weiter entwickelt. „Heute fertigen wir die Paddel aus Carbon an, es gibt drei Modelle in fünf Größen. Wer mit den Gold-Paddeln aus Moers unterwegs sein möchte, muss tief in die Tasche greifen. So um die 500 Euro kostet das Paddel. Aber was ist schon Geld im Vergleich zu dem Erfolg, den die Kanufahrer mit den Paddeln erzielen können?