Kamp-Lintfort. .

„Das nehme ich so. Nochmal so ein schönes Lächeln. Wenn es sich komisch anfühlt, ist es richtig.“ Fotografin Bettina Engel-Albustin gab alles, um ihre Models gut ins Bild zu setzen. Und – entgegen ihren Erwartungen – kamen gestern Vormittag doch allerhand Leute vorbei, um „Mein Gesicht gegen Rechts“ zu zeigen. Mal lächelnd, mal ernst, je nachdem.

Zu sehen sein werden die Porträts in der „Interkulturellen Woche“ vom 25. September bis 1. Oktober im Rathaus, versehen jeweils mit einem persönlichen Statement zu Toleranz und Demokratie. „Ich habe hier in Deutschland Ruhe und Frieden kennengelernt“, hat beispielsweise jemand auf den Zettel geschrieben, der jeweils einem Portrait zugeordnet, und auf dem auch Adresse und Telefonnummer vermerkt wird. Denn Bettina Engel-Albustin möchte sich gerne abstimmen mit ihren Models, falls sie den Text kürzen muss. Denn wenn mancher sich kurz fasst, so gibt es auch jene, die ein paar mehr Sätze brauchen, um dem Unmut gegen Hetze Luft zu machen oder ihrer Hoffnung auf ein Leben in Frieden und Freiheit Ausdruck zu verleihen.

Für Pastoralreferent Thomas Riedel, der auch in der Flüchtlingshilfe „Welcome“ aktiv ist, war es natürlich selbstverständlich, sich an der Aktion zu beteiligen: Mit „Für die Achtung der Würde des Menschen, egal welcher Hautfarbe oder Nationalität. Mit Mut der eigenen Angst zu begegnen, um sie zu überwinden, zum Erhalt einer freien starken und solidarischen Gesellschaft“ bezog er klar Position. Angelika Buttgereit, die im Sozialamt der Stadt beschäftigt ist, hob in ihrem Statement das einende hervor: „Alle Menschen sind miteinander verwandt. Uns einen die gleichen Sorgen und Wünsche. Wir alle haben die Hoffnung auf Sicherheit und Glück.“ So verschieden die Gesichter, so verschieden die Aussagen. Bettina Engel-Albustin kennt das. Mit dieser Aktion war sie schon in Moers unterwegs. „Ich fühle mich verbunden mit jedem Satz und finde es toll, dass es Menschen gibt mit einer anderen Meinung zur Welt“, freut sie sich.