Moers. . Die ersten Häuser an der Essenberger Straße von einem der größten Moerser Baugebiete sind fast fertiggestellt. Die Nachfrage ist hoch.
Es ist eines der größten Neubaugebiete der letzten 20 Jahre in Moers. Nicht einmal ein Jahr nach dem Baubeginn stehen die ersten der insgesamt 78 Reihen- und Doppelhäuser im „Kronprinzenpark“ in Asberg kurz vor der Fertigstellung. Die Rasanz, mit der die Grundstücke vermarktet werden, zeigt, wie stark die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden in der Grafenstadt ist. In den vergangenen Wochen hat sie noch einmal angezogen.
Am weitesten sind die Reihenhäuser entlang der Essenberger Straße. An einigen Briefkästen kleben schon improvisierte Namensschilder, die neue Couch, die der Möbelwagen liefert, wird aber in die Garage getragen. Im Haus Nummer 154a betätigt sich der neue Eigentümer noch als Handwerker und verputzt gerade die Wände. In zwei Monaten, so schätzt er, werde er wohl einziehen können. Dann wird aus dem Duisburger ein Moerser.
Auf dem 50 000 Quadratmeter großen Gelände zwischen Essenberger Straße, Kronprinzenstraße und Autobahnzubringer errichtet die Vista Reihenhaus GmbH aus Monheim 50 Reihen- und Doppelhäuser mit 88 bis 129 Quadratmetern Wohnfläche. 48 sind verkauft, eines der beiden letzten Häuser ist reserviert. Auf dem Gelände hinter der ersten Häuserreihe ist der Baufortschritt ebenfalls unübersehbar. Vista hat sich zum Ziel gesetzt, dass die Erwerber Weihnachten in ihren neuen Heimen feiern können.
Der zweite Bauträger im „Kronprinzenpark“ ist die Dornieden Generalbau GmbH aus Mönchengladbach. Sie hat später mit Bau und Vertrieb in Asberg begonnen. Sechs ihrer insgesamt 28 Häuser mit maximal 155 Quadratmetern Wohnfläche sind verkauft, für weitere liegen Reservierungen vor. Anfang 2017 sollen die ersten Erwerber einziehen. Sobald alle Häuser des neuen Wohnquartiers fertiggestellt sind, werden die Grünanlagen in Angriff genommen. Sie werden über die Hälfte des 5 Hektar großen Areals ausmachen.
Interesse an Immobilien ist hoch
Das Gros der Häuslebauer stammt übrigens aus Moers, doch einige zieht es auch aus Duisburg und Krefeld in die Grafenstadt. 20 Millionen Euro investieren Dornieden und Vista an der Essenberger Straße – höchst wahrscheinlich sicher investiertes Geld, denn: „Die Nachfrage nach Eigenheimen ist nach wie vor ungebrochen hoch“, erklärt Unternehmenssprecher Mike Offermanns. „Die Niedrigzinsphase spielt dabei sicher eine große Rolle, weil sie in einigen Fällen den Traum vom eigenen Heim erst möglich macht.“ In den vergangenen Wochen habe das Interesse sogar noch einmal spürbar zugelegt, berichtet Offermanns. Es sei durchaus denkbar, dass dies eine Reaktion auf die Diskussion um Negativzinsen und den Wertverlust von Erspartem sei.
Dass der Immobilienmarkt boomt, spürt auch die Sparkasse am Niederrhein. Die Nachfrage nach Baukrediten sei „unverändert hoch“, sagt das zuständige Vorstandsmitglied Bernd Zibell. Einen effektiven Jahreszins von 1,5 Prozent bietet die Sparkasse derzeit bei erstrangiger Finanzierung und einer Laufzeit von zehn Jahren. Die „sehr gute Vermarktungssituation“ erlebe man auch in der Sparkassen-eigenen Immobilienabteilung, freut sich Zibell: „Wenn ‘was da ist, ist es auch schon wieder weg.“
Von der Marktlage hofft auch das Straelener Bauunternehmen Tecklenburg zu profitieren, das das nächste größere Baugrundstück in Moers entwickelt: Auf einer Fläche von 22 000 Quadratmetern an der Teutonenstraße in Vinn will Tecklenburg 56 Reihen- und Doppelhäuser errichten, dazu vier bis fünf Mehrfamilienhäuser mit Sozialwohnungen und eine Kindertagesstätte. Wie Vista und Dornieden, registriert Tecklenburg hohes Interesse an den Immobilien. Baubeginn soll im ersten Quartal kommenden Jahres sein.