Moers. . Der Schwafheimer Landwirt Hendrik Fechner legte Blühstreifen an, um den Bienen eine Nahrungsgrundlage zu bieten
Die zwei älteren Damen, die an dem Blühstreifen auf dem Feld in Schwafheim vorbeikamen, waren begeistert: „Ich lass’ das in meinem Garten auch stehen. Die Hummeln, das ist wunderschön.“ Landwirt Hendrik Fechner hörte es gerne, obgleich er nicht einfach etwas hat stehen lassen: Zwei sechs Meter breite Blühstreifen, einer 600 Meter, der andere 800 Meter lang, hat er eigens angelegt, um den Bienen der umliegenden Imker Nahrung zu geben. Kein Wunder also, dass Dirk Goldschmidt, Imker aus Holderberg, sagt: „Ich kann mit Hendrik sehr gut zusammenarbeiten – Hut ab, er ist ein Vorzeige-Landwirt.“
Die EU hat das so genannte Greening-Programnm aufgelegt, das die Biodiversität in der Landwirtschaft fördern soll. Mit anderen Worten: Es soll mehr Lebensraum für Insekten, Vögel und Niederwild geschaffen werden. Hendrik Fechner zeigt auf den Blühstreifen, auf dem es von Bienen und Hummeln nur so wimmelt: „Das ist es, was Brüssel will.“ Und das ist es, was die Imker brauchen, denn wenn die Bienen keine nahrung finden, sterben die Völker.
24 Bienenvölker hat Dirk Goldschmidt, der zudem Vorsitzender des Bienenzuchtvereins Neukirchen-Vluyn ist, in der Nähe der beiden Blühstreifen stehen. Jedes Volk hat etwa 50 000 Bienen, macht zusammen rund 1,2 Millionen Bienen, die emsig auf Nahrungssuche sind. Imkerkollge Steffen Richter beugt sich über die blühenden Pflanzen und erfreut sich an der Artenvielfalt: „Eine Mauerbiene. Da, eine Baumhummel.“
Hendrik Fechner hat 0,6 Hektar seiner Agrarflächen zu Blühstreifen gemacht. Verdienen kann er damit nichts, aber weil es für das Greening eine Förderung aus Brüssel gibt, ist es für ihn immerhin ein Nullsummenspiel. Aber für den Landwirt und passionierten Jäger ist es viel mehr als das: „Das macht mir richtig Spaß, seit die Bienen hier sind.“
Die Imker hoffen, dass weitere Landwirte Hendrik Fechners gutem Beispiel folgen. Dirk Goldschmidt hofft: „Hiermit setzt er einen Anfang. wenn alle mitmachen, sind wir einen ganzen Schritt weiter.“