Moers. . Die Stadt Moers will bis 2018 das Umfeld neu gestalten. Die ersten Arbeiten haben begonnen.Grünflächen-Experte lobt Zusammenarbeit mit den Anglern
Dem einen oder anderen Besucher des Bergsees in Schwafheim ist es sicher aufgefallen: Im Umfeld des Sees wurden Bäume gefällt, zeigen sich Spuren von Landschaftsarbeiten. Dabei handelt es sich um den Beginn einer größeren Maßnahme, an deren Vorbereitung der Fachbereich Grün der Stadt seit eineinhalb Jahren gearbeitet hat. Jürgen Sommerfeld fasst das Ziel der Umgestaltung zusammen: „Wir wollen Naturbelange und Erholungsnutzung in Einklang bringen.“
Derzeit liegt einiges im Argen
Der See samt Umfeld ist beliebt bei Spaziergängern, Joggern und Hundehaltern und spielt als kleines Naherholungsgebiet in Schwafheim eine große Rolle. Geschwommen wird – obwohl es doch verboten ist – in dem Gewässer auch. „Es ist ein alter Baggersee, den die Öffentlichkeit für sich erobert hat“, beschreibt es Sommerfeld. Zudem liegt der See in einem Landschaftsschutzgebiet. Die Frage, die sich dem Experten für städtische Grünflächen stellte, lautete: Wie geht die Stadt mit ihrer Fürsorgepflicht um?
Denn es liegt so Einiges im Argen am See. Ebenso alte wie kaputte Zäune säumen das Gewässer, aus dem Wasser ragen hier und da noch Schutt und Eisen – Relikte aus der Zeit, als der Baggersee noch Baumaterial lieferte. Die Wege rund um den See sind teilweise zum Wasser hin abschüssig, teils nur Trampelpfade. Alles in allem kein Zustand, den die Stadt auf Dauer gutheißen kann. Es wurde daher ein Landschaftsarchitekt beauftragt, einen Plan für die Umfeldgestaltung des Bergsees zu entwerfen.
Das Ergebnis: Es wird zwei so genannte Zonen geben. Eine Waldzone liegt größtenteils auf der westlichen, eine Parkzone auf der östlichen Seeseite. Die Zugänge zu diesen beiden Zonen weisen einen unterschiedlichen Charakter auf – Schotterrasen und Bodengitter markieren den Eingang zur Waldzone, Betonpflaster deutet auf die Parkzone hin. Jürgen Sommerfeld hat alles bedacht: „Wir haben uns mit dem Kreis Wesel hinsichtlich des Naturschutzes abgestimmt.“
Großes Lob hat der Grünflächen-Experte für die Mitglieder des Anglervereins, die am Seeufer ihrer Passion nachgehen: „Mit den Anglern arbeiten wir sehr kooperativ zusammen.“ Dabei geht es hauptsächlich um die Zugänge zum Wasser, die für Nichtangler gefährlich sein könnten. „Die Angler wollen sich aus bestimmten Bereichen zurückziehen“, erläutert Sommerfeld. So lassen sich diese Teile landschaftlich neu gestalten. Angedacht sind beispielsweise Stege oder Terrassen, die über dem Wasser liegen.
All das kostet Geld. Für das erste Maßnahmenpaket, welches alle Zugänge umfasst und dessen Arbeiten nun begonnen haben, sind 215 000 Euro veranschlagt. Insgesamt wird die Umgestaltung des Bergsees wohl rund 300 000 Euro kosten und mindestens bis 2018 dauern. Doch dann ist aus dem alten Baggersee endgültig ein Naherholungsgebiet inmitten der grünen Natur geworden.