Moers. . Pfarrer Herbert Werth ist neuer leitender Pfarrer der katholischen Gemeinde St. Joseph. Von 2001 bis 2004 war er bereits als Kaplan in der Grafenstadt.
„Ich komm’ zurück nach Moers, Achim“, hat Pfarrer Herbert Werth vor vielen Jahren zu seinem Kollegen und jetztigem Vorgänger Hans-Joachim Klaschka gesagt. Und: Hier ist er wieder. Aus Walsum wechselt der 62-Jährige Mitte Februar und übernimmt die Stelle als leitender Pfarrer in der Gemeinde St. Joseph. Am Niederrhein (Rheinhausen) ist er geboren und aufgewachsen, hier fühlt er sich wohl. Bis auf einen Abstecher zum Studium der Theologie in Münster blieb Werth in der Region.
Von 2001 bis 2004 war er als Kaplan in Moers und erinnert sich bis heute an viele Gesichter in seiner alten neuen Heimat. In der Gemeinde St. Dionysius Duisburg-Walsum war er seit 2011 „sehr gerne leitender Pfarrer“, und doch freut er sich auf die neue Aufgabe.
„Ein Wechselbad der Gefühle,“ sagt Werth. Themen, die ihm in Walsum wichtig waren, möchte er auch in Moers aufgreifen. Die Ökumene nennt er als Beispiel. „Wir glauben alle an einen Gott und sollten geschwisterlich zusammenarbeiten,“ davon ist der Priester überzeugt.
Neben dem Miteinander mit den evangelischen Christen ist Werth die Familienarbeit besonders wichtig. Er kann sich vorstellen, Familienkreise zu gründen, in denen sich Menschen regelmäßig treffen und sich austauschen. Nicht nur Eltern mit Kindern, sondern auch Menschen, die weniger familiären Anschluss haben.
Ein drittes Steckenpferd für den Geistlichen ist die Flüchtlingshilfe. „Die Kirche muss Flagge zeigen,“ positioniert er sich deutlich, „und dafür eintreten, dass die Menschen hier eine Heimat finden, sich integrieren und hoffentlich eines Tages in ein befriedetes Heimatland zurückkehren können.“
Glauben und Handeln mit Herz und Verstand: Ein Ansatz, der auch in die Predigt seiner ersten Messe Einzug erhält. In der zweiten Lesung für den ersten Fastsonntag heißt es: „Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen.“ (Römer 10, 10)
Apropos Fastenzeit. Wie steht der katholische Pfarrer eigentlich zu der Idee des Verzichts? Werth: „Schon seit einigen Jahren verbringe ich die sieben Wochen bis Ostern ohne Alkohol. Das ist keine riesige Umstellung, aber wenn man mal eingeladen oder in Gesellschaft ist, würde ich sonst schon mal ein Glas Wein trinken. Es kann sehr gut tun, mal bewusst auf etwas zu verzichten. Ich kann mich auch bemühen weniger Fernsehen zu gucken und ähnliches.“
Etwas, auf das Pfarrer Werth nicht verzichtet, ist sein Handy. Es ist ihm wichtig, für seine Gemeinde erreichbar zu sein. Deshalb wohnt er auch gerne dort, wo er arbeitet. Um mitten unter den Menschen zu sein, um sie bei traurigen Anlässen zu trösten, aber auch freudige Ereignisse zu feiern. Noch lieber als die Anrede „Pfarrer“ ist ihm übrigens das hier weit verbreitete „Pastor.“ Werth: „Das bedeutet Hirte und passt ganz gut zu meinen Aufgaben und Selbstverständnis.“