Kamp-Lintfort. . Der Moerser Musiker und Autor fühlt sich als Mitarbeiter im Café Kaliber bestens aufgenommen und macht „coole Sachen“, wie er sagt
Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Super“, frohlockt Markus Grimm – Moerser Musiker und Schriftsteller mit Castingshow-Erfahrung – auf die Frage, wie es in seinem Dritt- oder Viertjob im Jugendcafé KaLiber so läuft. Seit Anfang des Jahres gehört er zum pädagogischen Team und kümmert sich in Teilzeit um die Event-Planung ebenso wie um die jungen Leute, die das Café besuchen. Die neue Aufgabe sei „im Prinzip ein logischer Schritt“ in seiner Karriere: „Vom Schreiben zum Weitergeben.“
Feste Bürotage
Jetzt macht der 36-Jährige also „coole Sachen“ für und mit den Kamp-Lintforter Teens und Twens, denn zur Zielgruppe gehören 12-Jährige, die zum Daddeln oder Billard spielen kommen, ebenso wie Studentengruppen. Zwei Vormittage sind für die Büroarbeit verplant, an denen er mit Chefin Nina Engelskirchen über Projekte spricht: den Außenbereich verschönern, Poetry-Slam-Abende und natürlich über Musik. „Ich habe ja ein großes Netzwerk unter Musikern, die sich da einbringen können für Open Stage-Sachen.“ „Kreatives Schreiben“ will er natürlich auch anbieten. „Bei Tanzgruppen allerdings wäre ich falsch“, gibt er zu. Ansonsten ist der Ex-Nu-Pagadi-Sänger mittwochs, donnerstags und freitags ab 17 Uhr im offenen Café anzutreffen. Und das scheint den jungen Leuten zu gefallen: „Ich bin ja da reingerauscht und die haben mich super aufgenommen“, freut sich Grimm, der sich gerne als „Berufsjugendlicher“ bezeichnet. „Für die bin ich der Typ von nebenan.“ Für seine neuen Kollegen im KaLiber hat er nur Lob übrig: „Das ist tierisch entspannt. Das ist eine gut geölte Maschine.“ Auch die älteren Besucher gehörten zum Team, irgendwie: „Die machen auch viel.“
Markus Grimm fühlt sich wohl dabei, Dinge an junge Leute weiterzugeben: „Es ist eben was anderes, ob der Papa sagt ,Mach das’ oder einer, der seinen eigenen Weg gemacht hat“, verweist er darauf, dass er im Musik und Literaturgeschäft nach zehn Jahren angekommen ist.
Nicht des Geldes wegen
Wegen des Geldes macht er den Teilzeitjob nicht. Obwohl es schon ein „angenehmes Grundrauschen“ sei, nun auch versichert zu sein und jeden Monat einen festen Betrag auf dem Konto zu haben: „Bei den Musikprojekten weiß man ja nie, was draus wird.“ Letztlich aber sei sein Beweggrund gewesen, ein Gefühl für die eigene Wertigkeit zu bekommen, denn in vielen Köpfen herrsche immer noch vor, dass Musik und Text Spaß und keine Arbeit wären.
Und wenn er dann sagt, dass er vorher unter der Woche zuviel Freizeit gehabt habe, könnte man das auch fast glauben. Aber Markus Grimm erklärt: „Ich kann nur am Stück kreativ arbeiten – also spät abends. Und die Auftritte sind meistens am Wochenende.“ Jaja, der Tag hat 24 Stunden, und wenn das nicht reicht, nimmt man noch die Nacht dazu.