Moers. . Der Moerser Weihnachtsmarkt erlebte ein Wochenende mit vielen Besuchern. Dienstag ist der letzte Tag.

Dienstag geht der Weihnachtsmarkt zu Ende. 27 Tage haben auf dem Kastellplatz und Altmarkt, an Haag- und Meerstraße fast 100 liebevoll dekorierte Buden und Verkaufsstände sowie ein umfangreiches Bühnenprogramm für vorweihnachtliche Stimmung gesorgt. Zwar war das Wetter wenig winterlich, doch immerhin war es meist trocken. Wie ist der Markt gelaufen? Was sagen Besucher und Markt-Beschicker? Welches Resümee ziehen die Veranstalter?

„Wir haben in diesem Jahr nur an ein paar kleinen Stellschrauben, wie Beleuchtung und Wegekonzept, gedreht und das hat gut funktioniert“, zeigt sich Michael Birr vom Veranstalter Moers Marketing mit dem Ergebnis hoch zufrieden. Es seien mehr Besucher als 2014 gekommen, und die Zahl der zufriedenen Standbetreiber sei gestiegen. Auch die Konsumbereitschaft habe zugenommen. Anfängliche Bedenken bezüglich der Gefahr terroristischer Anschläge hätten sich zum Glück nicht bestätigt: „In Moers fühlen sich die Menschen ziemlich sicher“, betont Birr.

Was die Zukunft angeht, wäre etwa die Einbeziehung des Schlosses sicher wichtig. Doch dafür brauche es noch einiger Vorarbeit bei der Stadt. „Bevor nicht ein schlüssiges Konzept vorliegt, kann ich dazu noch gar nichts sagen“, gibt sich Dirk Aberfeld, Sprecher der Moerser Schausteller, zurückhaltend.

Vegane Speisen kommen gut an

„Die Nutzung des Moerser Schlosses auch für den Weihnachtsmarkt könnte ich mir sehr gut vorstellen. Das wäre so romantisch“, meint Helga Mengel, die mit Ehemann und einigen Freunden über den Kastellplatz bummelte. Wobei es in diesem Jahr auch einige neue Angebote zu entdecken gab. Etwa den kleinen Stand von Lars und Nicole Walther, die vegane Gerichte und Backwaren feilboten. Offenbar mit großem Erfolg: „Es kommen auch viele Fleischesser zu uns und sind überrascht, wie gut das alles schmeckt. Die vegane Küche ist nämlich sehr vielfältig“, berichtet Chefin Nicole, die selber kocht.

Ebenfalls zum ersten Mal auf dem Weihnachtsmarkt war Mario Weber, dessen spanische Churros viel Anklang fanden. Schon seit 16 Jahren ist dagegen Hans-Jürgen Grabowski dabei, dessen hochwertige Duftöle und Dinkelkissen inzwischen eine feste Stammkundschaft haben. Am Wochenende seien auch viele Holländer darunter, erzählt der Gladbecker, der am Moerser Weihnachtsmarkt vor allem „die familiäre Atmosphäre“ schätzt. Das Konzept der „Flexihütte“ hat dagegen Christel Röhricht überzeugt, die ihre Kollektion zum Teil handgemachter Besen und Bürsten nur während der letzten neun Tage anbietet.

Schlittschuhbahn aus Kunststoff

Ebenfalls gut frequentiert war die neue Schlittschuhbahn aus Kunststoff: „Eine aus echtem Eis wäre bei diesem Wetter gar nicht gegangen“, erklärt Heinz Barkovic, der den Eintritt kassiert, Schlittschuhe verleiht und schleift. Über mangelnden Besuch konnte auch Gebhard Cherubim nicht klagen. Der betreibt die Homberger Kasperbühne und ist seit 28 Jahren auf dem Weihnachtsmarkt präsent: „Inzwischen kommen viele Mütter und Omas mit ihren Sprösslingen zu mir, weil sie mich noch aus ihrer Kindheit kennen“, berichtet der „Kasper“ stolz.

Eine sehr beliebte Anlaufstelle, allerdings eher für Erwachsene, war wie immer der neu illuminierte Stand des Lion-Clubs. Vor allem am Abend war es da gerammelt voll. Nicht nur, weil es dort Glühwein und Apfelpunsch gibt, sondern weil man auch viele nette Leute trifft.

„Immer gerne wieder“

Dabei war angesichts des teilweise frühlingshaften Wetters Glühwein nicht immer die erste Wahl. Viele Besucher bevorzugten eher ein Kaltgetränk. Während die Getränkestände damit kein Problem hatten, sah es für die Verkäufer von warmen Handschuhen, Mützen und Schals weniger rosig aus: „Wenigstens Hausschuhe und Socken finden Abnehmer“, tröstet sich Jenny Kopanou an ihrem großen Stand auf der Meerstraße.

„Wir kommen immer gern hierher. Das Angebot und die weihnachtliche Atmosphäre stimmen“, gaben Inge und Heinz Günther aus Moers die Meinung der meisten Besucher wieder, für die der Besuch des Weihnachtsmarkte zum Pflichtprogramm gehört. Übrigens waren offenbar auch die Politessen in Weihnachtsstimmung: Für den im Fußgängerbereich abgestellten Motorroller gab es nur eine „nicht kostenpflichtige“ Verwarnung…