Neukirchen-Vluyn. . Am Samstag brannte es in einem Spänebunker einer Tischlerei. Die komplette Feuerwehr war bis tief in die Nacht mit den Löscharbeiten beschäftig.

Die Feuerwehr Neukirchen-Vluyn hatte am vergangenen Samstag einen der längsten Einsätze der jüngeren Vergangenheit. Rund 17 Stunden waren die Freiwilligen Wehrleute damit beschäftigt, den Brand in einer Tischlerei im Gewerbegebiet Genend zu löschen. Ein Mitarbeiter der Tischlerei hatte das Feuer im Spänebunker am Morgen gegen acht Uhr entdeckt und die Feuerwehr gerufen.

Parallel hatte er wohl selbst versucht, das Feuer zu löschen. Zunächst waren zwei Löschzüge alarmiert worden. Als aber das gesamte Ausmaß und die spezifischen Probleme klar wurden, rückte die komplette Feuerwehr mit allen Löschzügen aus Neukirchen, Vluyn, Niep und Rayen an.

Im unteren Teil des Bunkers befindet sich unter einer Betondecke die Heizungsanlage, bei der es nach Einschätzungen der Feuerwehr zu einem technischen Defekt gekommen ist. Im oberen Teil lagern die Späne, die über Rohre aus der Produktion in den Bunker gelangen, wie Feuerwehrchef Lutz Reimann erklärte.

Das Problem: Die Feuerwehr konnte den Brand im Spänebunker nicht durch den schlichten Einsatz von Löschwasser löschen.

Die Späne würden sich vollsaugen und sehr schwer werden, erklärte Feuerwehrsprecher Jörg Uhlig. Insofern dachte man zunächst über den Einsatz von Stickstoff nach, was aber verworfen wurde, wie Reimann erklärte.

Die Feuerwehr entschied sich für eine andere Methode. Mithilfe eines Saugbaggers der Firma Plängsken wurden die Späne aus dem Bunker gesaugt, auf Lastwagen verladen und zum Asdonkshof gebracht. „Wir haben 120 Kubikmeter Späne zum Asdonkshof gebracht“, sagte Feuerwehrchef Lutz Reimann. Insgesamt 13 Lkw-Fuhren. Sukzessive wurde der Schwelbrand derweil weiter gelöscht. Reimann: „Wir sind erst gegen 23 Uhr von oben zum eigentlichen Brandherd gekommen.“ Zu diesem Zeitpunkt konnten die Wehrleute, die unter Einsatz von Atemschutzmasken arbeiteten, auch die Glutnester aus dem Bunker herausholen.

„Zum Glück war das Ding nur halb voll“, sagte der Feuerwehrchef. Andernfalls hätte der Einsatz womöglich noch länger gedauert.

Dabei waren die insgesamt 90 Einsatzkräfte auch so schon bis tief in die Nacht hinein beschäftigt. Gegen 1.30 Uhr war der Einsatz komplett beendet. Reimann lobt die Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Das hat super geklappt.“ Sowohl beim Asdonkshof als auch bei den Helfern am Einsatzort. Der Geschäftsführer der Firma habe abends 17 Familienpizzen zur Stärkung für die Feuerwehr organisiert.